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# taz.de -- Sprengsatz detoniert vor Gericht: Bombenanschlag in Athen
> Vor zwei Gerichten platzierten Unbekannte einen Sprengsatz, der am Morgen
> explodierte. Vorher hatten die Bombenleger eine Warnung an die Medien
> abgesetzt.
Bild: "Dann wackelte unser Haus": Fassade des Gerichtsgebäudes in Athens Innen…
ATHEN dpa/dpad | Das Zentrum der griechischen Hauptstadt ist am frühen
Donnerstag gegen 7 Uhr 20 von einer Bombenexplosion erschüttert worden. Der
Sprengsatz war nach Angaben eines Polizeioffiziers an einem Motorrad
angebracht, das vor dem Athener Verwaltungsgericht geparkt war. Ein
anonymer Anrufer hatte Medien etwa 45 Minuten vor dem Anschlag vor der
Explosion gewarnt. Informationen über Verletzte gab es nicht. Zunächst
bekannte sich niemand zu der Tat.
Ein Augenzeuge sagte Reportern vor Ort, die Polizei habe das
Gerichtsgebäude rechtzeitig evakuiert. "Wir sind schnell aus dem Gebäude
gegangen. Es sei nur durch ein Wunder niemand getötet worden." Die
Explosion war wie ein Erdbeben. "Ein tiefes Dröhnen und dann wackelte unser
Haus", sagte Theodoros Ioannidis, dessen Wohnung etwa 200 Meter vom Tatort
entfernt liegt.
An dem Gebäude des Verwaltungsgerichtes Athens entstanden schwere Schäden.
Mehrere Autos wurden zerstört. Scheiben in einem Umkreis von 200 Metern
rund um den Tatort gingen zu Bruch. Die Detonation hallte durch fast alle
Stadtteile und eine dicke Rauchwolke stieg auf. Der anonyme Anrufer wollte
offenbar, dass es keine Opfer gibt. Er gab an, wo genau das Motorrad
geparkt war und welche Kennzeichen es hat. Somit konnte die Polizei
rechtzeitig den Tatort räumen.
Zu dem Anschlag bekannte sich niemand. Der Verdacht fiel jedoch auf
anarchistische Gruppen. Anarchistische und Autonome linke Gruppen hatten in
den vergangenen Monaten wiederholt Anschläge verübt.
Im Juni wurde ein Polizist ermordet. Ein Beamter war im Januar von schwer
bewaffneten Extremisten angegriffen und lebensgefährlich verletzt worden.
Die Autonomen schickten zudem mehrere Briefbomben darunter auch eine an
Bundeskanzlerin Angela Merkel, die aber rechtzeitig entdeckt wurde.
Die Gruppen "Volksaktion", "Revolutionärer Kampf", "Sekte der
Revolutionäre" und "Verschwörung der Zellen des Feuers" bezeichnen sich in
ihren Bekennerschreiben als "Stadtguerilla". Sie wollen nach eigenen
Angaben den Sturz des Systems durch Terror und Chaos erzwingen. Einige von
ihnen sollen Kontakte zu anarchistischen Gruppierungen in Italien und
anderen Mittelmeerstaaten haben.
Zudem stehen ab dem 17. Januar mindestens zwölf Mitglieder der Gruppe
"Verschwörung der Zellen des Feuers" in Griechenland vor Gericht. In der
vergangenen Woche wurden ähnliche Anschläge in Italien verübt.
30 Dec 2010
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Griechenland
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