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# taz.de -- Neonazis wollen nach Lichtenberg: NPD kommt in die Schule
> Die NPD will ihre Fusion mit der DVU in Lichtenberg feiern - und klagt
> sich in eine Schulaula ein. Senat prüft Beschwerde, Bürger kündigen
> Protest an.
Bild: Wollen am Samstag auch in Lichtenberg sprechen: Udo Voigt und Mathias Fau…
Als "Auftakt für einen fulminanten Berliner Wahlkampf" bewirbt die NPD die
Veranstaltung. Und als "feierlichen Festakt der der Fusion" mit der DVU. Am
Samstag will sich die rechtsextreme Partei selbst feiern - und hat sich
dafür in die Lichtenberger Max-Taut-Aula eingeklagt.
Ende 2010 beschlossen NPD und DVU die Verschmelzung der beiden Parteien.
Dies soll am Samstag feierlich besiegelt werden. Ab 14 Uhr wollen in der
Aula des Oberstufenzentrums NPD-Bundeschef Udo Voigt, die Führungskader
Holger Apfel, Udo Pastörs und Uwe Meenen sowie der bisherige
DVU-Vorsitzende Matthias Faust sprechen. Die Senatsverwaltung für Bildung,
in deren Trägerschaft die Aula liegt, hatte die NPD-Anfrage abgelehnt -
wegen personeller Engpässe bei der Betreuung des Gebäudes vor Ort. Dies
wies das Berliner Verwaltungsgericht am Freitagabend zurück. Man prüfe nun
eine Beschwerde gegen das Urteil, so eine Senatssprecherin.
Derweil ruft ein Bündnis von Neonazi-Gegnern am Samstag zu einer
antifaschistischen Kundgebung am Nöldnerplatz auf. Man wolle den
"Wahlkampffantasien" der Neonazis "entschiedenen zivilen Widerstand"
entgegensetzen, so ein Aufruf. Dies umso mehr, da der 15. Januar der
Todestag von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht sei, so die Berliner
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes. "Eine Provokation der
Neonazis." Auch Lichtenbergs Bürgermeisterin Christina Emmrich (Linke)
kündigte demokratischen Gegenprotest an.
Ohnehin ist fraglich, ob NPD und DVU viel zu feiern haben werden. Innerhalb
der DVU fechten Landesverbände, auch der Berliner, die Fusion rechtlich an.
In Lichtenberg zerbrach Mitte Dezember deshalb die NPD-Fraktion, in der bis
dahin der DVU-Landeschef saß.
9 Jan 2011
## AUTOREN
Konrad Litschko
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