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# taz.de -- Auch Brasilien, Sri Lanka und die Philippinen: Landunter in Brisban…
> Brisbane gleicht nach der Jahrhundertflut einer "Kriegszone". In
> Brasilien, Sri Lanka und auf den Philippinen vernichten Flutwellen
> Siedlungen und Ernten.
Bild: Rosalie, ein Vorort von Brisbane, ist überschwemmt.
BRISBANE afp/rtr/dapd | Die australische Millionenmetropole Brisbane ist
bei der Jahrhundertflut einer Katastrophe knapp entgangen. In einigen
überschwemmten Teilen der Stadt sei jedoch ein langer Wiederaufbau wie nach
einem Krieg nötig, sagte die Regierungschefin des Bundesstaats Queensland,
Anna Bligh, am Donnerstag. Nach den schwersten Fluten seit fast vierzig
Jahren standen in Brisbane rund 310.000 Häuser ganz oder teils unter
Wasser.
Die Flut hatte die drittgrößte Stadt Australiens am Mittwoch erreicht,
nachdem sie im Nordosten des Landes bereits zahlreiche Städte und Gemeinden
verwüstet hatte. Das Hochwasser traf die Millionenstadt aber weniger stark
als befürchtet: Es erreichte seinen Höchststand am Donnerstagmorgen bei
4,46 Metern und lag so rund einen Meter unter der erwarteten Marke.
Bligh zufolge mussten 3.000 Menschen in der Hauptstadt ihres Bundesstaats
in Notunterkünften in der Region untergebracht werden. Mit jedem von ihnen
solle persönlich erarbeitet werden, wann eine Rückkehr ins eigene Haus
möglich sei. "Für einige müssen wir aber eingestehen, dass es Monate dauern
kann und Übergangsunterkünfte nötig werden", so Bligh.
Unterdessen ist die Zahl der Hochwasseropfer in Brasilien nach
Überschwemmungen und Erdrutschen auf über 360 gestiegen. Allein in der
Bergregion in der Nähe der Millionenstadt Rio de Janeiro gab es nach
Behördenangaben vom Donnerstag 348 Tote. In dieser Woche kamen nach den
Unwettern zudem im Staat São Paulo 13 Menschen ums Leben. In der Region
Serrana nördlich von Rio fiel innerhalb von 24 Stunden so viel Regen wie
sonst in einem Monat. Viele Opfer wurden im Schlaf von den Wasser- und
Schlammmassen überrascht.
Präsidentin Dilma Rousseff brachte Wiederaufbauhilfen in Höhe von 780
Millionen Real (356 Millionen Euro) auf den Weg. Sie wollte sich am
Donnerstag bei einem Flug über das Katastrophengebiet ein Bild von der Lage
machen.
Auch auf den Philippinen haben heftige Regenfälle Überschwemmungen und
Erdrutsche ausgelöst, in denen mindestens 42 Menschen ums Leben gekommen
sind. Fünf Menschen würden noch vermisst, teilten Behörden am Donnerstag
mit. Nach mehr als zwei Wochen anhaltenden Regens seien an die 400.000
Menschen obdachlos. Bei Infrastruktur und den Ernten seien Schäden in Höhe
von mehr als 18 Millionen Euro entstanden. Soldaten versorgten die von der
Außenwelt Abgeschlossenen mit Wasser und Nahrungsmitteln. Rund ein Drittel
der 80 Provinzen des Landes sind betroffen.
Bei den Unwettern in Sri Lanka starben nach Regierungsangaben bislang 21
Menschen. Nach Angaben des Katastrophenschutzministeriums vom Donnerstag
waren 270.000 Menschen ohne Obdach.
13 Jan 2011
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