Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kommentar Warnstreiks der Lokführer: Auf keinen Fall Ruhe geben
> Die Lokführer wollen erstmals einen bundesweiten Branchentarifvertrag
> durchsetzen. Ihre Forderungen sind berechtigt.
Bild: Streik im Miniatur-Wunderland. In der großen Welt hingegen fahren die Z�…
Natürlich, das Interesse von Bahnreisenden ist, möglichst unbehelligt von A
nach B zu kommen. Doch diesen Wunsch werden sie erstmal aufschieben müssen.
Und zwar zu Recht: Die Lokführer wollen erstmals einen bundesweiten
Branchentarifvertrag für ihre Berufsgruppe durchsetzen. Da es bei dem
Konflikt um Grundsätzliches geht, wird er nicht ohne Arbeitskampfmaßnahmen
- erst Warnstreik, dann möglicherweise Streik - über die Bühne gehen. Die
Ziele der Lokführer sind berechtigt - das haben auch diejenigen
anzuerkennen, die dem Konzept Spartengewerkschaft, wie es die
Lokführergewerkschaft GDL verfolgt, kritisch gegenüberstehen.
Nachdem die GDL der Deutschen Bahn vor drei Jahren einen
Lokführertarifvertrag abgetrotzt hat, ist sie aus der Tariflandschaft nicht
mehr wegzudenken. Nun fordert sie einen Flächentarifvertrag, der für alle
Bahnunternehmen gilt - wie ihn die Konkurrenz von der Eisenbahn- und
Verkehrsgewerkschaft (EVG), die im DGB ist, gerade erzielt hat.
Branchentarife sind im Bahnsektor, der zunehmend von Konkurrenz geprägt
ist, sinnvoll - nur sie verhindern Lohndumping und schlechtere
Arbeitsbedingungen, die letztlich auch nicht im Sicherheitsinteresse der
Fahrgäste liegen.
Der Konflikt zwischen GDL und Bahnfirmen findet vor dem Hintergrund einer
grundsätzlichen Tarifdebatte statt. DGB und Arbeitgeberverbände fordern,
die Tarifeinheit - in einem Betrieb soll nur ein Tarifvertrag gelten -
gesetzlich festzuschreiben. Den Spartengewerkschaften soll so das Wasser
abgegraben werden. Den einen gelten sie als egoistische Spalter der
Gewerkschaftsbewegung, den anderen als Unruhestifter. Wie diese notwendige
politische Debatte auch ausgeht - die GDL ficht sie nicht an, weil sie als
Organisation längst etabliert ist. Die Zeichen stehen auf Sturm.
6 Feb 2011
## AUTOREN
Richard Rother
## ARTIKEL ZUM THEMA
Konkurrenzgewerkschaft rügt GDL: Dienstag ist der neue Montag
Die GDL drohte mit Warnstreiks ab Montag – bislang jedoch fuhren alle Züge
normal. Jetzt kündigte die GDL Warnstreiks am Dienstag von 6.00 bis 8.00
an.
Lokführer beschließen Zeitplan: Ab Montag Streik und Bummelzüge
Nach der Ski-WM soll es mit den Streiks losgehen, sagt GDL-Chef Claus
Weselsky. Die Gewerkschaft will einen Flächentarif für alle Lokführer.
Einen solchen wollen die Arbeitgeber nicht.
Bundes-Rahmen-Tarifvertrag für Bahn und Private: Lokführer drohen mit Streiks
Im Tarifkonflikt zwischen der Lokführergewerkschaft GDL und den
Bahnunternehmen sind die Fronten verhärtet. Die Eisenbahner warnen die Bahn
vor "Spielchen".
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.