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# taz.de -- Ranking über Frauen in Führungspositionen: Eine Frau bringt Daiml…
> Erstmals wurde vollständig untersucht, wie viele Frauen bei
> Top-Unternehmen in Führungspositionen sind. In den letzten zwei Jahren
> sind so viele wie nie aufgestiegen.
Bild: Vom Verfassungsgericht zu Daimler: Christine Hohmann-Dennhardt.
BERLIN taz | Mit einem Schlag rutscht der Autmobilbauer Daimler von Platz
83 auf Platz 36 - in einem Ranking, das zum ersten Mal den Frauenanteil in
Führungspositionen in den 160 börsennotierten Unternehmen untersucht hat.
Den Women-on-Board-Index (WoB) hat FidAR, die Initiative Frauen in die
Aufsichtsräte, erstellt und am Mittwoch veröffentlicht.
Wie hat Daimler das gemacht? Ganz einfach: Zum ersten Mal hat das
Unternehmen eine Frau in den sechsköpfigen Vorstand berufen, die 60-jährige
Juristin Christine Hohmann-Dennhardt. "Der Index schafft Transparenz",
sagte FidAR-Präsidentin Monika Schulz-Strelow. Der WoB wird für die
nächsten drei Jahre fortgeschrieben.
Laut Index beträgt der Frauenanteil in den Vorständen 3 Prozent, in den
Aufsichtsräten 10 Prozent. Wobei kleinere Unternehmen besser abschneiden
als größere. Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), die
Parfümerie-Holding Douglas und der Kölner Motorenhersteller Deutz landeten
mit 40 beziehungsweise 30 Prozent Frauenanteil in Aufsichtsräten und
Vorständen auf den ersten drei Plätzen. 74 Unternehmen sind "Nuller": Sie
haben keine Frau im Aufsichtsrat und keine im Vorstand.
Der WoB wird den Druck auf Politik und Wirtschaft erhöhen, glaubt
Schulz-Strelow: "Es ist mittlerweile unstreitig, dass der Gesetzgeber
handeln muss." Die vor zehn Jahren beschlossene freiwillige
Selbstverpflichtung zur Erhöhung des Frauenanteils in Spitzenpositionen
habe nichts gebracht. Deshalb hat die Regierungskommission Corporate
Governance Kodex, der für eine bessere Unternehmensführung sorgen soll, vor
zwei Jahren empfohlen, qualifizierte Frauen in Führungspositionen zu
bringen.
"Die Kodex-Reform zeigt Wirkung", sagte Manfred Gentz, Mitglied der
Regierungskommission. In den vergangenen zwei Jahren seien so viele Frauen
in Vorstände und Aufsichtsräte berufen wie nie zuvor. Er bezeichnete den
Kodex und die Frauenquoten aber auch als "männerausgrenzend" und verwies
darauf, dass "mehr Frauen ermuntert werden müssen, in Führungspositionen zu
gelangen". Headhunter, die jetzt verstärkt nach Frauen suchen, betonen
jedoch, dass Frauen durchaus an die Spitze wollten.
Gentz verwies außerdem darauf, dass "die Zahl der qualifizierten Frauen
eingeschränkt" sei. Thomas Sattelberger, Personalvorstand der Telekom und
"Quotenvorantreiber", pflegt auf solche Sätze zu antworten: "Dieses
Argument kommt immer dann, wenn ein bestehendes System verhindern will,
dass jemand anderes dazukommt."
17 Feb 2011
## AUTOREN
Simone Schmollack
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