# taz.de -- Warnstreik bei der Bahn: Betroffen sind diesmal Wochenendpendler | |
> Die Lokführer streiken am Freitagmorgen zum zweiten Mal diese Woche. | |
> Schwerpunkte des Warnstreiks sind diesmal Hamburg, Stuttgart und die | |
> Rhein-Main-Region. | |
Bild: Lahmgelegt: Die Lokführer wollen einen einheitlichen Tarifvertrag. | |
FRANKFURT AM MAIN/HAMBURG afp/dpa | Die Lokführer haben am Freitagmorgen | |
ihren zweiten Warnstreik begonnen. Der Ausstand habe planmäßig um 08.30 Uhr | |
begonnen und solle drei Stunden bis 11.30 Uhr dauern, sagte ein Sprecher | |
der Lokführer-Gewerkschaft GDL. Die Zugführer legten demnach "bundesweit | |
und flächendeckend" bei der Deutschen Bahn und ihren sechs wichtigsten | |
Konkurrenten (G-6) ihre Arbeit nieder. Verschont blieb dieses Mal den | |
Angaben zufolge allerdings die ohnehin seit langem durch Krisen gebeutelte | |
Berliner S-Bahn. | |
Regionale Schwerpunkte des Warnstreiks sind Hamburg, Stuttgart und das | |
Rhein-Main-Gebiet. In Norddeutschland sind die Deutsche Bahn und ihre | |
Konkurrenzunternehmen AKN, Metronom und Nord-Ostsee-Bahn betroffen. Die | |
Hamburger S-Bahn will versuchen, einen Notverkehr im 20-Minuten-Takt | |
aufrechtzuerhalten. Auch die Nord-Ostsee-Bahn kündigte an, den Ausfällen | |
mit einem Ersatzverkehr mit Bussen nach Möglichkeit entgegenzuwirken. | |
Es gehe bei dem Warnstreik nicht darum, die Kunden zu schädigen, sagte der | |
Bezirksvorsitzende der GDL-Nord, Lutz Schreiber, der Nachrichtenagentur | |
dpa. Deshalb sei der Streik erst für 8.30 Uhr angesetzt, um nicht wieder | |
die Pendler zu treffen, die schon unter dem Streik vom vergangenen Dienstag | |
zu leiden hatten. | |
"Wir müssen nicht immer die gleiche Gruppe bestreiken. Wir wollen die Bahn | |
treffen, nicht die Kunden. Wir sind keine eiskalten Engel", sagte | |
Schreiber. Um Reisenden die Behinderungen erträglicher zu machen, will die | |
Deutsche Bahn zusätzliche Mitarbeiter an Bahnhöfen und in Service-Stellen | |
einsetzen. | |
Kunden können ihre Fahrkarten umtauschen, sich die Kosten erstatten lassen | |
oder auf andere Züge ausweichen, wenn ihre Züge wegen des Streiks | |
ausfallen. Die Lokführer hatten bereits am Dienstagmorgen in ganz | |
Deutschland den Schienenverkehr für zwei Stunden massiv behindert, wobei | |
nach GDL-Angaben etwa 80 Prozent der Züge ausfielen. | |
Die GDL fordert in der seit Sommer 2010 andauernden Tarifrunde einheitliche | |
Löhne und Gehälter für alle 26.000 Lokführer in Deutschland, egal ob sie | |
Fern-, Nah- oder Güterzüge fahren. In einem Flächentarifvertrag soll ein | |
Entgelt festgeschrieben werden, das bei 105 Prozent des DB-Niveaus liegt. | |
Der Bahnkonzern hatte den erneuten Warnstreik am Donnerstagabend als | |
überflüssig bezeichnet. Der Ausstand sei eine reine Machtdemonstration und | |
den Verantwortlichen offenbar wichtiger als eine ernsthafte Lösung für alle | |
Lokführer. Bahn und Privatunternehmen hatte die GDL mehrfach aufgefordert, | |
an den Verhandlungstisch zurückzukehren. | |
25 Feb 2011 | |
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