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# taz.de -- Kommunen gegen Plan des Ministerpräsidenten: Mappus' Atomanteile w…
> Stefan Mappus hat Anteile des Energiekonzerns EnBW gekauft und sein Land
> an die Atomkraft gekettet. Die Stadtwerke will er ins Boot nehmen. Doch
> das erzeugt Widerstand.
Bild: Stefan Mappus sieht eigentlich gar nicht grün aus - auch wenn ihm das je…
Julian Osswald hat von Anfang an gesagt, dass er Stefan Mappus die
EnBW-Anteile nicht abkaufen will, dass seine Stadtwerke das nicht tun
werden. Osswald ist CDU-Oberbürgermeister von Freudenstadt, sein kommunales
Energieunternehmen setzt auf Wasserkraft, auf Windkraft, sie pflastern
Photovoltaikkacheln auf die Dächer. Der EnBW-Konzern dagegen hängt so stark
von Atomkraft ab wie kein anderer deutscher Energiekonzern. „Es passt von
der Denke und der Ausrichtung her nicht zusammen“, sagt Osswald.
Im Dezember 2010 hat Stefan Mappus verkündet, dass das Land
Baden-Württemberg 45 Prozent der Anteile von EnBW kaufen wird. Es war eine
Entscheidung, die er im Alleingang traf, selbst der Finanzminister soll
erst kurz zuvor davon erfahren haben. Er habe das Unternehmen vor
ausländischen Investoren schützen wollen, sagte Mappus. Die Stadtwerke
könnten doch nun die Anteile übernehmen.
Die Sache mit den „Inweschtoren“, sagt Osswald in seinem holzvertäfelten
Amtszimmer, habe er eingesehen. Den Deal finde er gut. Aber dann kommen
schon die Einwände. "Wir wollen grüner werden", sagt Osswald, "und wir
wollen ökologischer werden." Er will sauberen Strom, das scheint ihm gut zu
der Stadt im Nordschwarzwald zu passen. Wieso sollten sie also Atomanteile
erwerben? Der Oberbürgermeister sitzt auch im Vorstand des Verbands
Kommunaler Unternehmen. Auch den Kollegen hat er abgeraten.
Direkt mit Stefan Mappus verglichen ist Osswald ein kleines Licht. Aber wie
er denken viele Bürgermeister in Baden-Würrtemberg, auch von der CDU. Sie
wollen in ihren Kommunen erneuerbare Energie erzeugen, in die Zukunft
schauen. Mappus wirkt mit seiner Atompolitik, der agressiven Forderung nach
Laufzeitverlängerung, wie ein Mann der Vergangenheit.
Nach der Atomkatastrophe in Japan geht Osswald zwar davon aus, dass der
EnBW-Konzern sich völlig neu ausrichten muss – so wie Mappus sich
atompolitisch gerade ganz neu orientiert. Egal ob Schwarz-Gelb oder
Rot-Grün: "Jede mögliche Regierung wird die ENBW grüner machen.“ Diese
Umstrukturierung würde Geld kosten. [1][Dem Konzern fehlen ohnehin schon
Millionen] – weil er zwei Reaktoren vom Netz genommen hat.
Warum das nach der Wahl auch zu einem Problem der Grünen und der SPD werden
könnte, was die Grünen dann vorhätten und wie genau Mappus den Deal
eingefädelt hat, lesen Sie in der Ganzen Geschichte der aktuellen sonntaz.
19 Mar 2011
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## AUTOREN
Johannes Gernert
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Schwerpunkt Landtagswahl in Baden-Württemberg
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