Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Sprengstoff explodierte neben Telefonzelle: Eine Tote bei Anschlag …
> Die Explosion in Jerusalem fordert ein Todesopfer und viele Verletzte, im
> Gazastreifen führen Israel und die Hamas ihren Schlagabtausch weiter. Die
> Wogen schlagen hoch.
Bild: Chaos in Jerusalem: Der Anschlagsort wurde weiträumig abgesperrt.
JERUSALEM taz | In Jerusalem sind bei einem Sprengstoffanschlag eine Frau
getötet und ungefähr 30 Menschen verletzt worden. Die Bombe war
Mittwochmittag an einer Bushaltestelle explodiert. Sie war nach
Polizeiangaben in einer Tasche neben einer Telefonzelle abgestellt worden.
Der verhältnismäßig kleine Sprengsatz ließ die Fensterscheiben eines
Linienbusses zerbersten. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verschob
seine für den Nachmittag geplante Abreise nach Moskau. Bis zum Nachmittag
hat sich niemand für den Terrorakt verantwortlich erklärt. Es war der erste
Anschlag dieser Art seit dem Jahr 2004.
Der Anschlag trifft Jerusalem also nach einer relativ langen Periode der
Ruhe. Zum letzten Mal starben drei Menschen im Juli 2008, als ein
palästinensischer Extremist mit seinem Bulldozer auf Autos und Fußgänger
zusteuerte. Offenbar hatte der Sicherheitsapparat Informationen über eine
geplante Aktion. Besondere Maßnahmen waren indes nicht getroffen worden.
Der Terror im Westjordanland richtete sich im vergangenen Jahr vor allem
gegen Siedler. Bei dem jüngsten Anschlag wurden Vater, Mutter und drei
Kinder in der Siedlung Itamar erstochen.
Die Methode der versteckten Sprengstoffsätze ist nicht neu. Sie gilt als
die mildere Form des Terrors im Vergleich zu den Selbstmordanschlägen und
war vor allem in den 80er und frühen 90er Jahren verbreitet. Schon vor ein
paar Wochen explodierte in einem Mülleimer in Jerusalem ein kleiner
Sprengsatz. Dabei war einem Reinigungsarbeiter die Hand abgerissen worden.
## Routine beste Botschaft an die Täter
Jerusalems Bürgermeister Nir Barkat mahnte zur Aufmerksamkeit und rief die
Bürger der Stadt dazu auf, verdächtige Gegenstände zu melden. "Wachsamkeit
kann den nächsten Anschlag verhindern", sagte Barkat, der "so rasch wie
möglich zur Routine zurückkehren" will. Das sei die "beste Botschaft an die
Täter". Den für Freitag geplanten umstritttenen Marathon, der durch
Ostjerusalem führt, will Barkat auf keinen Fall absagen.
Der Anschlag könnte im Zusammenhang mit der jüngsten Eskalation an der
Grenze zum Gazastreifen stehen. Am Dienstag waren bei einem der schlimmsten
Luftangriffe seit dem Gazakrieg vor gut zwei Jahren acht Palästinenser
getötet worden, darunter drei Kinder und ihr Onkel. Netanjahu bedauerte den
Tod von Unschuldigen, dennoch ging der Beschuss weiter. In der israelischen
Stadt Beerscheva blieben die Schulkinder am Mittwoch zu Hause, nachdem eine
Grad-Rakete aus dem Gazastreifen in der Stadt eingeschlagen war.
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas drängte im Verlauf seines Treffens mit
dem russischen Außenminister Sergei Lawrow in Moskau darauf, den Druck auf
Israel zu verstärken, um die Eskalation zu beenden, wie die
palästinensische Agentur Maan berichtet. Auch die israelische
Militärführung strebt eine Beruhigung an. Vize-Verteidigungsminister Matan
Vilani sagte hingegen, dass "eine umfassene militärische Operation nur eine
Frage der Zeit ist".
23 Mar 2011
## AUTOREN
Susanne Knaul
## ARTIKEL ZUM THEMA
Israelisch-arabischer Theatermacher tot: Attentat auf Juliano Mer-Khamis
Der israelisch-arabische Direktor des Freheitstheaters in Dschenin im
Westjordanland ist tot. Er wurde am Montag in seinem Auto von fünf Kugeln
getroffen – die Täter sind noch unbekannt.
Israelische Attacke auf Gaza: Zwei tote Palästinenser nach Luftangriff
Zwei tote Dschihadisten und drei Verletzte bei israelischer Militäraktion –
einen Tag nach dem Waffenstillstandsangebot der Hamas. Derweil trifft sich
Mahmud Abbas mit Hamas-Vertretern.
Anschlag in Jerusalem: Viele Verletzte, eine Tote
Bei einem Bombenanschlag im Zentrum von Jerusalem sollen etwa 35 Menschen
verletzt worden sein, eine Frau starb. Die Explosion traf zwei
vorbeifahrende Busse, wie die Regierung mitteilte.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.