# taz.de -- Kommentar NPD in Bremen: Misserfolg wird teuer | |
> Die Führung der rechtsextremen sorgt sich, dass ausbleibender Erfolg bei | |
> Wahlen das Engagement bei der Gefolgschaft schwächt. | |
Bild: Matthias Faust und der NPD-Vorsitzende Udo Voigt (r.). | |
Die rechtlichen Hürden sind genommen: Mit ihrem Spitzenkandidaten Matthias | |
Faust will die NPD am 22. Mai in die Bremische Bürgerschaft einziehen. Es | |
wäre ein Erfolg, den sie dringend braucht: Sollte nach der Pleite in | |
Sachsen-Anhalt ein weiterer Landtag NPD-frei bleiben, würde das die | |
Mitglieder und Sympathisanten umso mehr entmutigen. | |
Und da wäre das verlorene Geld noch nicht mal das Schlimmste für die | |
rechtsextreme Partei, immer wieder mal seit der Gründung 1964 in Hannover | |
waren die Kassen leer. Nein, die Parteiführung sorgt sich längst auch | |
darum, dass ausbleibender Erfolg bei Wahlen das Engagement bei der | |
Gefolgschaft anfressen könnte. | |
Die NPD ist nicht bloß eine Wahl- und Gesinnungspartei, sie ist auch eine | |
bewegungsorientierte. Das hat zur Folge, dass Mitglieder und Freunde zwar | |
hundertfünfzigprozentig engagiert sind - aber nur so lange, wie sie auch | |
politische Erfolge und emotionale Höhepunkte erleben: Sie brauchen | |
Bewegendes, um in Bewegung zu bleiben. | |
Zwar kommen der NPD in Bremen die besonderen Wahlregelungen - Stichwort: | |
Bremerhaven - entgegen, ebenso der Umstand, dass die DVU hier schon Erfolge | |
feiern konnte und als Konkurrentin wegfällt. Im Wahlkampf stützen denn auch | |
führende Kader den laschen Landesverband. Um so mehr: Verfehlt die Partei | |
den Einzug ins Parlament, verliert sie nach der Wahl Anhänger. | |
8 Apr 2011 | |
## AUTOREN | |
Andreas Speit | |
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