# taz.de -- iPad-Hersteller plant neue Fabriken: Foxconn will nach Brasilien | |
> Umstritten, aber auf Expansionskurs: Der chinesische iPad-Bauer Foxconn | |
> plant neue Fabriken in Brasilien. Präsidentin Rouseff zeigt Interesse - | |
> und verspricht Subventionen. | |
Bild: Schlechte Bedingungen, wenig Aussicht auf Besserung: Arbeiter in der Foxc… | |
PEKING/SAO PAULO/BERLIN rtr/taz | Apples chinesischer Zulieferer Foxconn | |
will einen Fuß auf den brasilianischen Markt bekommen. Der iPad-Hersteller | |
habe einen Investitionsplan über zwölf Milliarden Dollar vorgelegt, der von | |
der Regierung geprüft werde, teilte Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff | |
diese Woche mit. Der Plan sei auf bis zu sechs Jahre angelegt. | |
Weder die Firmenleitung noch die Entwicklungsagentur für den | |
Wirtschaftsraum Sao Paulo haben bislang Details zu der geplanten | |
Investition bekannt gegeben. Berichten der Tageszeitung Folha de São Paulo | |
zufolge sollen jedoch bereits die ersten Containerschiffe mit Bauteilen für | |
die iPad-Produktion China verlassen haben. Die Produktion könne demnach | |
wohl schon im November diesen Jahres beginnen. | |
Foxconn will mit der Verlagerung nach Brasilien vermutlich den Preis für | |
ihre Produkte in Brasilien deutlich senken. Bisher war das iPad in | |
Brasilien aufgrund von Zöllen für umgerechnet 630 Euro zu haben. Nach einer | |
Studie von Apple könnten sich die im Vergleich zu China viereinhalb mal | |
teureren Arbeitsplätze in Brasilien dennoch rechnen - weil eine enorme | |
Nachfrage erwartet wird und staatliche Fördermittel winken. | |
Der taiwanesische iPad-Bauer produziert bislang vor allem im | |
südchinesischen Shenzhen. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete Foxconn einen | |
Umsatz von umgerechnet 4,71 Milliarden Euro, 588 Millionen weniger als im | |
Jahr 2009. Während der Nettogewinn des Unternehmens vor einem Jahr noch bei | |
39 Millionen US-Dollar lag, steht es nun [1][nach eigenen Angaben (PDF)] | |
mit 220 Millionen US-Dollar im Minus. | |
Wegen der Arbeitsbedingungen in seinen Fabriken steht Foxconn immer wieder | |
in der Kritik. Im vergangenen Jahr kam es zu [2][einer Reihe von | |
Selbsttötungen] von Mitarbeitern, die offenbar damit in Zusammenhang | |
standen. Trotz [3][Lohnerhöhungen] und Produktionsverlagerungen riss die | |
Serie nicht ab. Zuletzt wurde im Januar [4][der Selbstmord einer | |
25-jährigen Ingenieurin] bekannt, die angeblich per Firmenmail zur | |
Kündigung aufgefordert worden war. Im Februar [5][bedauerte Apple] in einem | |
Bericht über die Arbeitsbedingungen bei seinen Zulieferern die Suizide, | |
ohne jedoch die Zusammenarbeit mit Foxconn in Frage zu stellen. | |
14 Apr 2011 | |
## LINKS | |
[1] http://www.fih-foxconn.com/investors/Download.aspx?ID=399 | |
[2] /1/zukunft/wirtschaft/artikel/1/die-dunkle-seite-des-ipads/ | |
[3] /1/netz/netzoekonomie/artikel/1/doppelter-lohn-fuer-apples-schrauber/ | |
[4] /1/zukunft/wirtschaft/artikel/1/abermals-suizid-beim-ipad-produzenten/ | |
[5] /1/zukunft/wirtschaft/artikel/1/kinderhaende-bauen-am-ihype-mit/ | |
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