Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Parkgebühren: Sanssouci bleibt frei
> Die Stiftung Schlösser und Gärten will Eintritt für Park Sanssouci. Doch
> im Stiftungsrat und in der Stadtverwaltung gibt es Widerstand, Defizite
> sollen anders ausgeglichen werden.
Bild: Günstiger Lesespaß: Der Eintritt in den Park ist frei und soll es auch …
Wer durch den Schlosspark Sanssouci flaniert, wird wohl auch in Zukunft
nicht zur Kasse gebeten werden. Der von der Stiftung Preußische Schlösser
und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) ab 2013 geplante Eintritt stößt weder
im Stiftungsrat noch in der Potsdamer Stadtverwaltung auf Zustimmung. Nach
Recherchen der taz ist deshalb abzusehen, dass es auf der Sitzung des
Stiftungsrats an diesem Donnerstag, bei der das Thema auf der Tagesordnung
steht, zu keiner Neuregelung beim Eintritt in den Schlosspark kommt.
Bisher erbittet die Gartenverwaltung von Besuchern in Sanssouci sowie
anderer Berlin-Brandenburgischer Schlossparks - bis auf die in
Charlottenburg und Schönhausen - einen freiwilligen Obolus. Nach Angaben
der SPSG reicht dieser Erlös nicht aus, das "Pflegedefizit" für die
Grünanlagen in Höhe von rund 4,5 Millionen Euro jährlich auszugleichen.
120.000 Euro nimmt die SPSG durch die freiwillige Abgabe ein. Hartmut
Dorgerloh, Generaldirektor der Stiftung, fordert darum, dass Touristen und
Besucher des 280 Hektar großen Unesco-Weltkulturerbes ab 2013 zwei Euro pro
Eintritt berappen. Die Anwohner sollten begünstigt werden - etwa durch eine
Jahreskarte für zwölf Euro.
Die Stiftung erhofft sich dadurch Mehreinnahmen von 5 Millionen Euro.
Berlin, Brandenburg und der Bund als Träger der Stiftung finanzieren allein
die Gartenanlagen in Sanssouci mit fast 4 Millionen Euro jährlich. Acht
Millionen fließen in die anderen Parks der SPSG.
Eine Etataufstockung für die Stiftung über Eintrittsgelder stößt aber auf
Widerstand. Die heftigste Reaktion gegen die Pläne der Stiftung kommt aus
Potsdam. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) lehnt den "Wegezoll, den
niemand tolerieren kann" ab. Es sei undenkbar, von den Bürgern Geld zu
verlangen, um quer durch den Park zu kommen.
Neben der Landesregierung in Brandenburg steht auch Berlin dem Bezahlticket
kritisch gegenüber. Der Vorsitzende des Stiftungsrates, Berlins
Kulturstaatssekretär André Schmitz, rechnet nicht damit, dass es am 5. Mai
zur Eintrittsgeld-Entscheidung kommt. Torsten Wöhlert, Sprecher der
Kulturverwaltung, sagte, Berlin respektiere die Haltung Brandenburgs.
Sollte der Pflegeaufwand des Weltkulturerbes nicht über Eintrittsgelder zu
finanzieren sein, bliebe nur, über alternative Einnahmequellen - etwa eine
Erhöhung der Zuschüsse seitens der Länder - nachzudenken. Ob Berlin sich
vor der Landtagswahl im September aber auf solche Verhandlungen einlässt,
darf bezweifelt werden.
Heinz Buri, Marketingchef der SPSG, hingegen betonte, dass sich der
Stiftungsrat nicht um eine Entscheidung drücken dürfe. "Es besteht ein
Pflegedefizit, die Anlagen müssen unterhalten werden." Sonst riskiere
Sanssouci seinen Weltkulturerbestatus.
3 May 2011
## AUTOREN
Rolf Lautenschläger
## TAGS
Windräder
## ARTIKEL ZUM THEMA
Windräder versus Unesco-Welterbe: CDU-Mann ist Grünen zu grün
Ein Dorfbürgermeister in Rheinland-Pfalz zieht gegen die rot-grüne
Landesregierung vor Gericht. Die verbietet ihm den Bau von drei Windrädern.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.