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# taz.de -- Bürgerschaftswahl erst jetzt zu Ende: Hamburg hat gewählt
> In zwei Wahllokalen ist erneut gewählt worden - dieses Mal auf den
> richtigen Stimmzetteln. Nötig wurde die Wiederholung wegen einer
> peinlichen Panne.
Bild: Wegen falscher Stimmzettel mussten manche Wähler am Sonntag nochmal ran.
HAMBURG taz | Am morgigen Dienstag will der Landeswahlleiter das
offizielle, amtliche und dieses Mal wirklich endgültige Endergebnis der
Bürgerschaftswahl bekannt geben.
Ja, der vom 20. Februar: Am gestrigen Sonntag musste die Stimmabgabe in
zwei Harburger Wahllokalen wiederholt werden - diesmal mit den richtigen
Stimmzetteln.
Große Auswirkungen hatte der erneute Urnengang allerdings nicht. An der
Mandatsverteilung in der Bürgerschaft ändert sich nichts, die absolute
Mehrheit der SPD bleibt unangetastet.
Rein rechnerisch könnte es aber eine Mandatsänderung bei der SPD geben. Der
- bislang gewählte - Bürgerschaftsabgeordnete Mattias Czech lag so
hauchdünn vor seiner Genossin Brigitta Schulz, dass er bei der
Wiederholungswahl sein Mandat an sie verlieren könnte.
Das Ergebnis der Wiederholungswahl stand bei Redaktionsschluss noch nicht
fest. Die Auswirkung der erneuten Wahl auf die Bezirksversammlung sollen am
Montag ermittelt werden.
Nötig machte die erneute Stimmabgabe "ein Büroversehen des Bezirksamtes
Harburg", wie dieses einräumte. In zwei Wahllokalen des Wahlkreises 17
(Süderelbe) waren irrtümlich Stimmzettel des Nachbarwahlkreises 16
(Harburg) verwendet worden.
Im Wahllokal Kirchenhang wurde den ganzen Wahlsonntag hindurch falsch
abgestimmt. Weder Wähler noch Wahlvorstände bemerkten den Fehler und so
wurden die 409 abgegebenen Stimmen für ungültig erklärt.
Im Wahllokal Gumbrechtstraße fielen die falschen Formulare am Vormittag
auf. Ab etwa 11 Uhr wurden dann die richtigen Stimmzettel verwendet. Hier
durften nun 45 Wähler und Wählerinnen erneut zur Urne gehen. Harburgs
Bezirkswahlleiter Dierk Trispel entschuldigte sich "für diesen
bedauerlichen Fehler".
Auf die Stärke der Parteien in Bürgerschaft und Bezirksversammlung hat die
Wiederholungswahl in Harburg keinen Einfluss. Die Zusammensetzung der
Bürgerschaft wurde zum einen über die Landeslisten ermittelt, die in allen
Wahlkreisen gleich sind, und zum anderen über die Kreuzchen auf den
Bezirkslisten - und die waren in den beiden betreffenden Wahlkreisen
identisch.
Bei den Wahlkreis-Kandidaten und Kandidatinnen dagegen fällt der Fehler ins
Gewicht: Rund 446 Wahlberechtigte haben 2.250 Stimmen zu vergeben. Bei
Abständen zwischen einzelnen Kandidaten von wenigen hundert Stimmen gilt
das als "Mandatsrelevant".
Deshalb hatte der frisch - und formal gesehen: vorläufig - gewählte
SPD-Senat auf Antrag des Landeswahlleiters Anfang April die
Wiederholungswahl im Süden angesetzt.
Ganz reibungslos verlief aber auch die Wiederholungswahl nicht. Am Freitag
hatten etliche erneut Wahlberechtigte ihre Unterlagen noch nicht erhalten.
Mitarbeiter des Bezirksamtes brachten sie daraufhin in letzter Minute und
persönlich vorbei.
15 May 2011
## AUTOREN
Ilka Kreutzträger
Sven-Michael Veit
## TAGS
Büro
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