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# taz.de -- Handball-Bundestrainer Brand tritt ab: Der ewige Heiner
> Nach 14 Jahren gibt Heiner Brand Ende Juni sein Amt als
> Handball-Bundestrainer auf. Die Leistungskurve der Nationalmannschaft
> zeigt aber schon länger nach unten.
Bild: 14 Jahre reichen: Heiner Brand will seinen Job als Bundestrainer aufgeben.
BERLIN taz | Der Moment, in dem Heiner Brand bei der
Handball-Weltmeisterschaft 2009 auf den slowenischen Schiedsrichter
losgeht, mit erhobener Faust, weil er sich betrogen fühlt. Die Szene, in
der Brand 2007 nach dem Halbfinale gegen Frankreich von der Menge in der
Kölnarena bejubelt wird. Die Rasur seines riesigen Schnauzers 2004, mit der
seine Spieler den Europameistertitel in Slowenien zelebrierten.
Der Trainer Brand hat viele Bilder produziert, die sich in die Erinnerung
von Handballfans eingefräst haben. Nun geht diese Ära ihrem Ende entgegen.
Heute wird der 58-jährige Gummersbacher in der Sportschule Kaiserau das
Ende seiner Trainertätigkeit beim Deutschen Handballbund (DHB) verkünden -
nach 396 Länderspielen als Trainer und 131 Einsätzen als Spieler.
Die Verdienste, die sich der ewige Heiner um den deutschen Handball gemacht
hat, sind unbestritten. Mit Zielstrebigkeit, seiner oberbergischen Sturheit
und großem Ehrgeiz und hat er ein Team, das sich nicht für die WM 1997
qualifiziert hatte, zur sogenannten Goldenen Generation geformt, die
zwischen 2002 und 2004 viermal in Folge ein großes Finale erreichte, 2004
Europameister wurde und olympisches Silber gewann.
Schon die Weltmeistermannschaft 2007 reichte nicht mehr an dieses Ideal
heran. Dennoch war der 29:24-Finalsieg in der brodelnden Kölnarena gegen
Polen der Höhepunkt des Brandschen Schaffens; seitdem ist er der Einzige,
der als Spieler (1978) und Trainer Weltmeister wurde. Über 21 Millionen
Zuschauer sahen dieses Finale an den TV-Geräten, nie war Handball in
Deutschland populärer als damals. Das Gesicht dieses Triumphes war Brand.
Mit diesem Titel sah er seine Mission erfüllt.
Danach zeigte die Kurve der Nationalmannschaft nach unten: Der elfte Platz
bei der WM 2011 in Schweden war die schlechteste Platzierung einer
DHB-Auswahl in der 73-Jährigen WM-Geschichte. Noch auf dem Turnier wollte
Brand hinwerfen, ließ sich aber zu einer Verlängerung überreden. Nun zieht
er einen Schlussstrich, mit der Konsequenz, die ihm stets eigen war. Es
würde nicht überraschen, wenn er seinen Rücktritt mit einer Generalkritik
des deutschen Handballs verbindet.
16 May 2011
## AUTOREN
Erik Eggers
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