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# taz.de -- Neue Al-Qaida-Führung: Bin Laden-Nachfolger offenbar ernannt
> Nach der Tötung Osama bin Ladens sucht das Terrornetzwerk al-Qaida nach
> einem Nachfolger. Nun scheint man sich übergangsweise auf den Ägypter
> Saif al-Adel geeinigt zu haben.
Bild: Führender ideologischer Vordenker al-Quaidas: Eiman al-Sawahiri.
ISTANBUL/BERLIN dpa/taz | Ein unter dem Kampfnamen Saif al-Adel bekannter
ägyptischer Ex-Offizier soll angeblich die Nachfolge des Al-Qaida-Anführers
Osama bin Laden antreten. Das meldete der US-Nachrichtensender CNN unter
Berufung auf einen Aussteiger aus dem Terroristenmilieu.
In Islamistenkreisen wird diese Nachricht allerdings noch angezweifelt. Die
arabische Tageszeitung "Al-Sharq Al-Awsat" berichtete am Mittwoch, mehrere
arabische Islamisten warteten noch auf eine Art "offizielle Erklärung" des
Terrornetzwerkes Al-Qaida zur Frage der Nachfolge.
Saif al-Adel, mit bürgerlichem Namen Muhamad Ibrahim Makkawi, kämpfte in
den 1980er in Afghanistan gegen die sovjetische Armee. Laut CNN floh er
nach dem Sturz des Talibanregimes im Winter 2001 in den Iran. Von dort aus
soll er 2003 mehrere terroristische Anschläge al-Qaidas in Saudi-Arabien
befehligt haben.
Die Ernennung al-Adels soll vor allem pragmatische Gründe haben. Nach der
Tötung Osama bin Ladens machte sich die zerstreute Führung des
Terrornetzwerkes wohl Sorgen um die entstehende Machtlücke. Dass die Wahl
auf einen Ägypter fällt, und nicht auf einen Anwärter von den Arabischen
Halbinseln, die im Islam als heilig gelten, könte ebenso problematisch
werden.
Al-Adel, der einst einer Spezialeinheit der ägyptischen Armee angehört
hatte, ist bisher vor allem als militärischer Führer der Terroristen in
Erscheinung getreten und nicht als Ideologe. Die Rolle des Vordenkers
spielt im al-Qaida-Netzwerk aktuell vor allem der Ägypter Eiman
al-Sawahiri. Seif al-Adel und Al-Sawahiri (59) kennen sich noch aus der
Zeit, in der sie beide der ägyptischen Terrororganisation Islamischer
Dschihad angehörten.
18 May 2011
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Pakistan
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