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# taz.de -- Jugendrevolte in Spanien: "Das ist der Anfang einer Revolution"
> Tausende Spanier besetzen den zentralen Platz Puerta del Sol in Madrid.
> Wie sind die Besetzer organisiert? Und was sind ihre Ziele?
Bild: Tag und Nacht sind junge Menschen auf dem Puerta del Sol in Madrid: Die s…
taz: Wer hat das Camp in Madrid organisiert?
Hernán: Das Camp unter dem Motto "Nehmt euch den Platz" ist eine spontane
Aktion. Die Idee kam am Sonntag nach der Großdemonstration auf. Etwa
hundert Menschen gingen nicht nach Hause, sondern besetzten den Platz.
Mittlerweile haben wir eine breite Unterstützung in ganz Spanien. In den
meisten größeren Städten gibt es Camps wie das unsere.
In der Nacht zu Mittwoch waren mehrere tausend Menschen auf dem Platz. Wie
organisieren Sie das Zusammenleben hier mitten in der Stadt?
Wir haben verschiedene Kommissionen eingerichtet. Eine Gruppe, die weitere
Aktionen debattiert und vorbereitet, eine Gruppe, die die Reinigung des
Platzes organisiert, andere kümmern sich um die Infrastruktur, das heißt um
die Sonnendächer, Matratzen, Sitzgelegenheiten und so weiter. Dann gibt es
die Sprecher, die Küchengruppe - und eine Gruppe von Anwälten, die sich um
die rechtlichen Angelegenheiten kümmert.
Klingt nach einer umfangreichen Organisation.
Was uns noch fehlt, ist eine Sanitätergruppe. Aber wir hoffen, dass sich im
Laufe des Tages auch dafür Freiwillige mit Erfahrung melden.
Viele Medien ziehen Parallelen zu der Besetzung des Tahrir- Platzes in
Kairo. Stand die ägyptische Revolution Pate für das Camp?
Alles steht irgendwie im Zusammenhang. Das hier ist eine intellektuelle
Revolution. Und wir versuchen dem, was uns in Nordafrika vorgemacht wurde,
auch hier gerecht zu werden. Auch hier in Europa brauchen wir einen Wandel.
Mit unserem Camp wollen wir dies der Bevölkerung hier in Europa
verständlich machen.
In Ägypten ging es um den Sturz einer Diktatur, in Spanien hingegen geht es
um Forderungen innerhalb eines demokratischen Systems, oder?
Beide Proteste gehen von der tiefen, breiten Unzufriedenheit mit den
herrschenden Zuständen aus und sind in der Lage, breite Solidarität zu
erzeugen. Das haben wir mit den Menschen in Ägypten gemeinsam.
Was passiert nach den Kommunal- und Regionalwahlen am Sonntag?
Das werden wir in den kommenden Tagen auf den Versammlungen entscheiden.
Das ist erst der Anfang einer Revolution.
Einer Revolution?
Ja, wir wollen das Ende dieses aggressiven Zweiparteiensystems, das die
gesamte Gesellschaft kontrolliert und paralysiert. Wir wollen eine echte
Meinungsvielfalt.
19 May 2011
## AUTOREN
Reiner Wandler
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