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# taz.de -- Kommentar Neues Call-a-Bike-System: Gute Idee, miese Umsetzung
> Die Bahn will Verkehrsverhalten beeinflussen - und bietet künftig nur in
> einem winzig kleinen Innenstadtbereich Abstellstationen für ihre
> Leihräder an. Doch mit unpraktischen Angeboten gewinnt man keine
> Fahrrad-Fans.
Bild: Autofreie A 40 beim Aktionstag "Still-Leben" in Dortmund. Die geplante Fa…
Die Ziele sind groß: Nicht weniger als das Verkehrsverhalten ändern sollen
die rot-weiß-silbernen Räder der Bahn, die seit Freitag in der Innenstadt
stehen. Weg vom Auto, hin zu Bus, Bahn und Rad. Und tatsächlich ist die
Idee dahinter gar nicht falsch: Wer ein Abo für den öffentlichen Nahverkehr
hat, wird mit niedrigeren Preisen belohnt. Und das elektronische Ticket,
das für den Herbst geplant ist, soll gleichzeitig zum Ausleihen der Räder
genutzt werden können. Die Sache hat nur einen Haken: Die Beteiligten von
Bahn bis Senatsverwaltung haben es nicht geschafft, über den Tellerrand des
Berliner Zentrums hinaus zu schauen.
## Raus fahren ist nicht
Denn dort konzentrieren sich die derzeit 50 Station zum Leihen und
Abstellen der Räder. Gut, Prenzlauer Berg und Kreuzberg sollen
perspektivisch dazu kommen. Doch dann ist erst einmal Schluss. Von der
Weite innerhalb des S-Bahn-Rings, innerhalb derer man früher die
DB-Fahrräder abstellen konnte, keine Spur. Wer - als Berliner oder Tourist
- nur aus Versehen bis zum Mauerpark oder zum Oranienplatz fährt, muss
wieder umdrehen.
Die Begründung, dass innerhalb der jetzt mit Stationen ausgestatteten
Gebiete der überwiegende Teil der Fahrten stattfinde, widerspricht dem Ziel
des neuen Modells: Wer Verkehrsverhalten verändern will, muss die Räder
dort hinstellen, wo noch viele Fahrten mit dem Auto stattfinden, die mit
einem Fahrrad leicht zu ersetzen wären. Und das Netz der Stationen dicht
stricken. Denn je länger die potentiellen Nutzer zu ihrem Fahrrad laufen
müssen, desto wahrscheinlicher lassen sie es gleich. Und nehmen doch das
Auto.
20 May 2011
## AUTOREN
Svenja Bergt
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Radschnellweg im Ruhrgebiet: Freie Fahrt für Fahrräder
Auf zwei Rädern am Stau vorbei – so ist die Vision. 60 Kilometer weit soll
sich die "Rheinische Bahn" von Duisburg bis Dortmund schlängeln. Das erste
Teilstück ist schon fertig.
Verkehr: Mobilität hat ihre Grenzen
Die Räder der Deutschen Bahn stehen ab sofort an Stationen. Gleichzeitig
wird der Nutzungsradius deutlich eingeschränkt. Bahn sieht keine
Verschlechterung des Services.
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