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# taz.de -- Grímsvötn behindert den Flugverkehr: Aschewolke löst sich auf
> Der Ausbruch des Vulkans Grímsvötn behindert den Luftverkehr. Strittig
> ist, ob die Sperrung der Flughäfen in Berlin, Bremen und Hamburg nötig
> war.
Bild: Behinderungen auch am Flughafen Berlin-Schönefeld. Gegen Mittwochnachmit…
BERLIN taz | Nur noch eine 200 bis 300 Meter hohe Rauchsäule stößt er aus:
Der isländische Vulkan Grímsvötn ist ein wenig zur Ruhe gekommen. Ein
Sprecher des Meteorologischen Instituts in Reykjavík teilte mit, der Vulkan
schleudere keine Asche mehr "in sehr große Höhen".
Wie schon vor 14 Monaten der Eyjafjallajökull, dessen Ausbruch im Frühjahr
2010 wochenlang zum Ausfall von Flügen geführt hatte, sorgte auch die
Aktivität des Grímsvötn für Einschränkungen im Flugverkehr.
Am Morgen verhängte die Deutsche Flugsicherung Flugverbote für die
Flughäfen in Hamburg, Bremen, Lübeck sowie die beiden Berliner Flughäfen
Schönefeld und Tegel. Auswirkungen: Hunderte Flüge wurden gestrichen, die
Reisepläne von zehntausenden Passagieren durchkreuzt. Schon gegen
Nachmittag jedoch gab die Flugsicherung den Luftraum wieder frei.
## Präzedenzfall BA-Flug 9
Björn Appel vom Institut für Luft- und Raumfahrt an der Technischen
Universität in Berlin erklärte der taz: "Wie hoch die Absturzgefahr beim
Flug durch eine solche Aschewolke ist, kann niemand wirklich abschätzen."
Als Präzedenzfall nennt er den British-Airways-Flug 9 von Heathrow nach
Melbourne am 27. Juni 1982. Die "City of Edinburgh", eine Boeing 747, war
damals über Jakarta durch eine Aschewolke geflogen.
Aschepartikel gerieten in die Turbinen und in die Brennkammern, dort
schmolzen sie und verstopften die Einspritzdüsen der Maschine. Mehrere
Triebwerke fielen aus, in der Folge verlor die Boeing schnell an Höhe. Laut
Appel war es "pures Glück", dass die Piloten die Turbinen in saubereren
Luftzonen wieder zünden und auf Jakarta notlanden konnten. In aktiveren
Vulkanregionen auf Java, Guadeloupe und anderen Teilen der Karibik gebe es
öfter solche Ausbrüche.
## Abzug in Richtung Polen
Die Aschewolke des Grimsvötn sollte laut des Deutschen Wetterdiensts (DWD)
in der Nacht zum Donnerstag nach Osten in Richtung Polen und Ostsee
abziehen. Das Verkehrsministerium teilte mit, der DWD werde mit zwei
Spezialflugzeugen die tatsächliche Aschekonzentration messen.
Die Sperrungen vom Mittwochmorgen basierten zunächst auf Prognosen. Am
Montag hatte das Ministerium eine Anordnung erlassen, die Flüge in Zonen
mit mehr als 2 Milligramm Asche je Kubikmeter Luft zu untersagen. Das
kritisierten Politiker der SPD als unwissenschaftlich. Ähnlich äußerte sich
der Sprecher der Pilotengewerkschaft Cockpit, Jörg Handwerg. Ein Grenzwert
sei nur belastbar, wenn er mit Tests untermauert werde, sagte Handwerg. Und
setzte nach: "Das ist derzeit noch nicht der Fall." Zudem müssten die Werte
europaweit gültig sein.
25 May 2011
## AUTOREN
Roberto Jurkschat
## TAGS
Flugverkehr
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