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# taz.de -- Kommentar Polizeiwillkür in Braunschweig: Wiederholte Demütigung
> Die Polizei durchsuchte die Wohnung einer Braunschweigerin, weil einer
> ihrer Gäste beschuldigt wird, Widerstand geleistet zu haben. Selbst wenn:
> Das rechtfertigt nicht das Eindringen in ihre Privatsphäre.
Bild: Die Polizei hegt im Gewahrsam eine Delle in der Wand, die von einem Kopf …
Das Dementi von Braunschweigs Polizeipressesprecher Joachim Grande klingt
zwar energisch, wenn er kurzum von "Blödsinn" redet, aber nicht
überzeugend. Denn: Dass es diesen Vorfall gegeben hat, wird offiziell nicht
bestritten. Es hätte eben nur nichts mit Linken oder Punks zu tun.
Doch das muss bezweifelt werden, wenn man sich die Vorfälle aus der
jüngsten Vergangenheit ansieht. Schon im April war die Polizei massiv gegen
die Punkszene vorgegangen, die sich in der Parkanlage Viewegs Garten in der
Nähe des Braunschweiger Bahnhofs versammelt hatte. Schon damals gab es
Berichte darüber, dass minderjährige Jugendliche in ihren Rechten
beschnitten worden sind, sich als "stinkendes asoziales Vieh" beschimpfen
lassen und sich nach ihrer Ingewahrsamnahme nackt ausziehen mussten. Das
war sogar Gegenstand der Ratsversammlung. Denn so etwas ist
menschenunwürdig und demütigend .
Doch dieses Mal setzte die Polizei offenbar noch einmal eins drauf. Da wird
einfach die Wohnung einer Braunschweigerin durchsucht, weil einer ihrer
Gäste von der Polizei beschuldigt wird, Widerstand geleistet zu haben.
Selbst wenn das der Fall gewesen wäre, rechtfertigt dies nicht das
Eindringen in die Privatsphäre Wohnung. Das müsste auch die Polizei in
Braunschweig wissen. Doch dazu schweigt Sprecher Grande - weil sich die
Betroffenen an die Medien gewandt haben.
23 Jun 2011
## AUTOREN
Kai von Appen
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