# taz.de -- Vor dem Parteitreffen von "Pro Deutschland": Kreuzberg gegen "Pro D… | |
> Rechte wollen am Donnerstag im Bezirksrathaus tagen. Dort aber laden | |
> Vereine zu einem Fest. | |
Bild: Auch so hat der Protest gegen Pro Deutschland schon ausgesehen. | |
Den Rechtspopulisten von "Pro Deutschland" droht der stärkste Gegenwind, | |
den sie bisher in Berlin erlebt haben. Gegen ein Treffen der Partei am | |
Donnerstagabend im Kreuzberger Bezirksrathaus machen dutzende Vereine und | |
politische Organisationen mobil. Sie wollen parallel zur "Pro"-Sitzung | |
einen "Markt gegen Rassismus" veranstalten - ebenfalls im Rathaus. | |
"Ich hoffe, dass die Bürger deutlich machen, dass die Thesen von Pro | |
Deutschland inakzeptabel sind", sagt Franz Schulz (Grüne), Bürgermeister | |
von Friedrichshain-Kreuzberg. Die Partei lade gesellschaftliche | |
Diskussionen rassistisch auf und zeige einen ausgeprägten Islamhass. Schulz | |
hofft auf rund 1.000 Gegendemonstranten. | |
Im Rathausfoyer in der Yorckstraße wollen sich ab 19 Uhr unter dem Motto | |
"Bunt statt Braun" gut 20 Vereine mit Ständen präsentieren. Über 150 | |
Organisationen und Einzelpersonen haben einen Protestaufruf unterzeichnet, | |
etwa das Hebammenteam Kreuzberg, die Galiläa-Samariter-Gemeinde, der | |
RAW-Tempel, die Türkische Gemeinde. | |
"Pro Deutschland" hatte sich in das Rathaus eingeklagt, nachdem der Bezirk | |
mit Verweis auf Belegungsengpässe den Rechten abgesagt hatte. Seit Monaten | |
tingelt die Partei durch Bezirksrathäuser, zuletzt vor zwei Wochen in | |
Charlottenburg. "Pro"-Spitzenkandidat Manfred Rouhs kritisierte die | |
Gegenproteste als "befremdliche Verwaltungsveranstaltung". Für die | |
erwarteten 60 Teilnehmer werde man einen privaten Sicherheitsdienst | |
engagieren, da sich im Rathaus keine Polizei aufhalten dürfe. Bürgermeister | |
Schulz bestätigte die Anordnung, die qua Hausrecht ergangen sei. Bei | |
Straftaten könne und werde die Polizei aber eingreifen. Schulz geht dagegen | |
von einem "friedlichen Verlauf" aus. | |
Das islamfeindliche "Pro Deutschland" tritt im September erstmalig zur Wahl | |
an. Nach Parteiangaben sind für die Landes- und BVV-Listen bereits die | |
jeweils rund 2.500 benötigten Unterstützerunterschriften eingeholt. | |
Lediglich für die Direktwahlkreise fehlten noch "einige hundert" | |
Unterschriften, die bis Mitte Juli eingereicht werden müssen. | |
28 Jun 2011 | |
## AUTOREN | |
Konrad Litschko | |
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