# taz.de -- Haushaltsentwurf im Bundestag: Kabinett beschließt Steuersenkung | |
> Nun ist der Kabinettsbeschluss offiziell: Kleinere und mittlere Einkommen | |
> sollen durch Steuererleichterungen entlastet werden. Auch der | |
> Haushaltsentwurf 2012 steht. | |
Bild: Guido Westerwelle, Philipp Rösler und Angela Merkel sind mit ihrem Entwu… | |
BERLIN rtr | Die schwarz-gelbe Bundesregierung hat sich auf | |
[1][Steuersenkungen] ab 2013 verständigt. Das Kabinett unter Kanzlerin | |
Angela Merkel (CDU) stellte sich am Mittwoch hinter einen Beschluss der | |
Parteivorsitzenden der Koalitionspartner CDU, CSU und FDP, zum 1. Januar | |
2013 die Steuern auf untere und mittlere Einkommen zu senken. | |
Beschlüsse über das Entlastungsvolumen sollen allerdings erst im Herbst | |
nach der neuen Steuerschätzung im November fallen. Dann berät auch der | |
Bundestag abschließend über den Etat für 2012. Zugleich wurden nach Angaben | |
aus Regierungskreisen der Entwurf für den Haushalt 2012 sowie der | |
Finanzplan bis 2015 auf den Weg gebracht. | |
Danach will der Bund im kommenden Jahr 306 Milliarden Euro und damit fast | |
ebensoviel wie dieses Jahr ausgeben. Die Lücke zwischen Einnahmen und | |
Ausgaben will die Regierung unter anderem mit neuen Krediten in Höhe von | |
27,2 Milliarden Euro stopfen. Bis 2015 soll die Neuverschuldung | |
schrittweise auf 14,7 Milliarden Euro sinken. Dies ist notwendig, um die | |
Schuldengrenze im Grundgesetz einzuhalten. | |
Über den Umgang der Regierung mit dem Thema Steuersenkungen war in den | |
vergangenen Tagen [2][heftig diskutiert] worden. Selbst einige | |
Ministerpräsidenten [3][unionsgeführter Bundesländer] hatten sich gegen die | |
Entlastungen ausgesprochen. Der FDP-Fraktionsvorsitzende Rainer Brüderle | |
hatte den Zeitplan für Steuersenkungen noch am Mittwochmorgen verteidigt. | |
"Wir wollen hier seriös vorgehen, im Herbst hat man nähere Schätzungen der | |
Steuereinnahmen und der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung und dann kann | |
man präziser Werte festlegen", sagte Brüderle dem Bayerischen Rundfunk. | |
Auch der Haushaltsexperte der FDP, Otto Fricke, warb für Steuersnekunegn. | |
Die [4][SPD] hingegen lehnt diese weiterhin ab. | |
Geld für Steuersenkungen sei vorhanden, sagte Brüderle. "Wir haben | |
Spielräume, weil die Steuereinnahmen deutlich höher sind als ursprünglich | |
geschätzt". Durch die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt entstünden weitere | |
Möglichkeiten für Entlastungen, fügte der Fraktionschef hinzu. | |
6 Jul 2011 | |
## LINKS | |
[1] /1/politik/deutschland/artikel/1/das-grosse-steuer-theater/ | |
[2] /1/politik/deutschland/artikel/1/schaeuble-tritt-auf-die-bremse/ | |
[3] /1/politik/deutschland/artikel/1/union-gegen-union/ | |
[4] /1/politik/deutschland/artikel/1/die-regierung-verjuxt-das-geld/ | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Carsten Schneider über Steuersenkungen: "Die Regierung verjuxt das Geld" | |
Mit den Steuergeschenken lenkt die Bundesregierung von der Diskussion um | |
die EU-Maßnahmen ab. Das ist der Vorwurf von Carsten Schneider, | |
Haushaltspolitiker der SPD. | |
Schwarz-gelbe Umverteilung: Das große Steuer-Theater | |
FDP-Chef Philipp Rösler will endlich liefern: Schwarz-Gelb hat sich auf | |
niedrigere Steuern ab 2013 geeinigt. Alles, was Sie über diesen | |
Dauerbrenner wissen müssen. | |
DIW-Chef über Steuersenkungen: "Der Staat ist zu mager geworden" | |
Höhere Steuern sind durchaus tragbar, meint der Ökonom Gert G. Wagner. | |
Statt einer Entlastung der Mittelschicht plädiert der Berliner Professor | |
für höhere Investitionen in die Bildung. | |
Debatte um Steuerentlastungen: Schäuble AKA Mister No | |
Wie schon so oft grätscht der Finanzminister dazwischen, wenn es um Pläne | |
zur Steuersenkung geht. Auch die Opposition hält nichts von den | |
angekündigten Entlastungen. |