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# taz.de -- Bildungskonzept der Union: Auf dem Weg zum Einheits-Abi
> Schluss mit der "Kleinstaaterei": Die Kultusminister dreier Länder wollen
> das Abitur in Deutschland vereinheitlichen. Ein Staatsvertrag soll
> gemeinsame Prüfungsaufgaben festlegen.
Bild: CDU-Plan: Vergleichbares Abitur in Deutsch, Mathematik und Englisch.
BERLIN taz | Im Schuljahr 2013/2014 sollen Gymnasiasten erstmals ein in
Deutsch, Mathematik und Englisch vergleichbares Abitur ablegen. So
zumindest lautet ein Vorschlag der Unionsminister für Bildung und Kultur
von Bayern, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern (MV), den diese am Freitag
in Berlin vorstellten. Konkret soll es in den drei Fächern je eine
bundesweit einheitliche Prüfungsaufgabe geben.
"Der Bildungsföderalismus hat sich bewährt, aber er steht gleichwohl auf
dem Prüfstand", formulierte Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU).
Derzeit braut jedes Bundesland beim Abi sein eigenes Süppchen. Während in
Rheinland-Pfalz jede Schule Aufgaben für sich kreiert, gibt es in allen
anderen Bundesländern ein Zentralabitur - in 6 der 15 Länder ist es jedoch
auf einzelne Fächer beschränkt.
Nach dem Willen von Sachsens Kultusminister Roland Wöller (CDU) soll mit
dieser "Kleinstaaterei" nun Schluss sein. Und auch sein Kollege aus
Meck-Pomm, Henry Tesch (CDU), forderte: "Wir brauchen bundesweit
vergleichbare Abschlüsse." Um diese zu erreichen, plädierte das Dreigestirn
für einen Staatsvertrag, weil er die Länder langfristig binde.
Neben den drei Wortführern beteiligen sich auch die keineswegs nur
CDU-geführten Länder Baden-Württemberg, Hamburg, Sachsen-Anhalt,
Schleswig-Holstein und Niedersachsen an dem Plan. Davon sind zwar nicht
alle für einen Staatsvertrag, aber zumindest für vergleichbare Abschlüsse.
Bereits im kommenden Schuljahr soll es in den beteiligten Ländern erste
gemeinsame Übungsaufgaben geben. Im Jahr darauf dann eine Probeklausur und
2013/2014 je eine gemeinsame Prüfungsfrage in Mathe, Englisch und Deutsch.
Ziel sei aber nicht nur ein in diesen drei Fächern vergleichbares Abitur,
so die Dreiergruppe. Der Staatsvertrag soll nach ihrem Willen auch andere
Fächer sowie eine bundesweit einheitliche Realschulprüfung einbeziehen.
"Wir wollen mit dem Vorschlag auch eine Antwort auf die Frage nach dem
Verhältnis von Bund und Ländern in der Bildung geben", sagte Spaenle. Der
Vorstoß der Unionsminister ist also auch als Reaktion auf den
CDU-Leitantrag zur Bildungspolitik zu sehen, der die Abschaffung der
Hauptschule vorsieht. Während Tesch sich als Fan des Oberschulenkonzepts
outete, kündigte Spaenle Widerstand an. "Berlin ist fern", sagte er und
ergänzte später: "Wir lassen uns ohnehin nichts vorschreiben".
8 Jul 2011
## AUTOREN
Alexander Budweg
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