# taz.de -- Aus Betrieb nahe Fukushima: Verstrahltes Fleisch in Tokio | |
> Nach bealstetem Wasser, Gemüse und Fisch nun auch Fleisch: In Japan wurde | |
> radioaktiv verseuchtes Rind verkauft und verzehrt. Japans Regierung | |
> spricht von Ausnahmefall. | |
Bild: Außen proper, innen vielleicht verstrahlt: Tier aus der Region Fukushima. | |
TOKIO rtr/dpa | In Japan ist verstrahltes Rindfleisch aus der Umgebung des | |
havarierten Atomkraftwerks Fukushima verkauft und verzehrt worden. | |
Die in dem Fleisch festgestellte Menge an radioaktivem Cäsium habe den | |
gesetzlichen Grenzwert um das Drei- bis Sechsfache überschritten, teilten | |
die Behörden am Dienstag mit. | |
Die Tiere kamen von einem Bauernhof in der Nähe des Katastrophenmeilers in | |
Fukushima 250 Kilometer nördlich von Tokio und wurden angeblich mit | |
verstrahltem Heu gefüttert. Im Heu wurde das 56-fache der erlaubten Menge | |
an radioaktivem Cäsium entdeckt. Die erhöhten Strahlenwerte wurden am | |
Wochenende bei Großkunden gemessen. Der betroffene Bauernhof lieferte elf | |
weitere verstrahlte Kühe nach Tokio. Bei Messungen vor dem Abtransport war | |
am Fell der Rinder nach Angaben lokaler Behörden keine gefährliche | |
Strahlendosis entdeckt worden. | |
## Regierung: "Ausnahmefall" | |
Die japanische Regierung bemühte sich um Schadensbegrenzung und erklärte, | |
es handle sich um einen Ausnahmefall. Sie versicherte, dass der Verzehr des | |
verstrahlten Fleisches keine unmittelbare Gefahr für die Gesundheit | |
darstelle. Dennoch soll Rindfleisch aus der Umgebung von Fukushima nun | |
künftig stärker untersucht werden. | |
Das Problem: Örtlichen Behörden fehlt das Personal dafür. Die Nachricht ist | |
nicht die erste Schreckensmeldung für die japanischen Verbraucher. So | |
warnte die Regierung kurz nach dem Unglück, dass das Leitungswasser | |
radioaktiv belastet sei. Zudem wurde der Verkauf bestimmter Gemüseprodukte | |
aus der Region untersagt. In Fischen wurden ebenfalls zu hohe Mengen an | |
Cäsium entdeckt. | |
12 Jul 2011 | |
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