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# taz.de -- Kommentar zur Euro-Krise: Nur auf dem Mars wär's besser
> Die Anleger in Deutschland sind ratlos. Doch für sie gibt es keine
> Alternative zum Euro - trotz der aktuellen Krise in den Ländern des
> Euro-Raums.
Wohin bloß mit dem Geld???!!! Dieses Problem beschäftigt nicht nur
Milliardäre. Inzwischen kommen auch schon Kleinstsparer ins Grübeln, wie
sie ihre Mini-Erbschaft anlegen sollen. Die ratlose Angst der Anleger zeigt
sich etwa beim Gold, das am Donnerstag einen neuen Rekordpreis erzielte.
Aber eklatant wird es bei den Wechselkursen. Mitten in der Eurokrise
notiert der Euro bei 1,42 zum Dollar - und damit weit oberhalb der
Kaufkraftparität. Der Euro ist also deutlich überbewertet.
Dieses Phänomen lässt nur zwei Erklärungen zu: Entweder ist die Eurokrise
gar nicht so schlimm - oder woanders ist es noch schlimmer.
Die zweite Lesart dürfte zutreffen. Für die Anleger gibt es keine
Alternative zum Euro, die attraktiver wäre. Das fängt schon beim US-Dollar
an. So hat Fed-Chef Ben Bernanke durchblicken lassen, dass er bereit ist,
die Geldmenge erneut auszuweiten, um die US-Konjunktur zu stützen. Für die
Anleger bedeutet dies: niedrige Zinsen und ein langfristiges
Inflationsrisiko. Doch andere Fluchtorte weisen ebenfalls Nachteile auf.
Der Schweizer Franken ist völlig überteuert - und auch die Schwellenländer
ersticken am fremden Kapital. Bleibt also nur der Euro.
Das Dilemma der Investoren: Leider können sie ihr Geld nicht auf dem Mars
anlegen. Stattdessen müssen sie zwischen Dollar und Euro pendeln, denn nur
diese beiden Wirtschaftsräume sind groß genug, um die Geldmassen zu
absorbieren, die rund um den Globus schwirren. Die Eurozone müsste sich
also vor den Finanzmärkten nicht fürchten. Einzige Bedingung: Sie darf
nicht zulassen, dass gegen einzelne Euroländer spekuliert wird. Gebraucht
wird ein gemeinsamer Eurobond. Dann könnte Europa die Investoren erpressen
- und nicht mehr umgekehrt.
14 Jul 2011
## AUTOREN
Ulrike Herrmann
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