Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Dalai Lama im Weißen Haus: China erzürnt über Empfang
> Das Treffen Obamas mit dem Dalai Lama habe den chinesisch-amerikanischen
> Beziehungen Schaden zugefügt, ließ das Regime in Peking verlauten. Dabei
> fand es nicht mal im Oval Office statt.
Bild: Kaum wegzukriegen vom Mikro dieser Dalai Lama: Das geistige Oberhaupt der…
WASHINGTON/PEKING dapd | Trotz heftiger Kritik aus Peking hat US-Präsident
Barack Obama den Dalai Lama im Weißen Haus empfangen. Das Treffen stelle
eine grobe Einmischung in die inneren Angelegenheiten Chinas dar und habe
den chinesisch-amerikanischen Beziehungen Schaden zugefügt, hieß es in
einer Erklärung des chinesischen Außenministeriums am Sonntag. In dem
45-minütigen Gespräch in Washington am Samstag betonte Obama die "Bedeutung
des Schutzes der Menschenrechte von Tibetern in China".
Der US-Präsident habe seine Unterstützung für den Schutz der religiösen,
kulturellen und sprachlichen Traditionen Tibets geäußert, hieß es in einer
Mitteilung des Weißen Hauses weiter. Zugleich betonte er den Angaben
zufolge, dass die USA eine Unabhängigkeit Tibets von China nicht
befürworteten. Danach strebe auch er nicht, habe der Dalai Lama erklärt.
Offenbar als Reaktion auf die Kritik aus Peking habe Obama zudem betont,
dass er ein kooperatives Verhältnis zwischen den USA und China für wichtig
halte, hieß es weiter.
Wenige Stunden vor dem Treffen hatte China die US-Regierung aufgefordert,
die Einladung abzusagen. "Wir lehnen alle Treffen ausländischer Politiker
mit dem Dalai Lama in jeglicher Form entschieden ab", hieß es. Die USA
seien aufgefordert, sich an ihre Zusage zu halten, Tibet als Teil Chinas
anzuerkennen und seine Unabhängigkeit abzulehnen.
Nach dem Treffen erklärte der chinesische Außenamtssprecher Ma Zhaoxu, die
"Gefühle des chinesischen Volks" seien verletzt worden. China, das Tibet
als Teil seines Staatsgebiets beansprucht, wirft dem Dalai Lama
separatistische Bestrebungen vor.
## Tausende bei buddhistischem Ritual in Washington
Der 76-jährige Dalai Lama, der jüngst die Führung der tibetischen
Exilregierung abgegeben hat, hielt sich anlässlich einer elftägigen
buddhistischen Zeremonie in Washington auf. Tausende Exiltibeter kamen am
Mittwoch zusammen, um seinen Geburtstag zu feiern. Obama hatte das
geistliche Oberhaupt der Tibeter zuletzt im Februar 2010 empfangen. Das
Weiße Haus vermied es, die jetzige Begegnung hochzuspielen. Sie wurde
kurzfristig angekündigt und fand im sogenannten Map Room statt - nicht im
Staatsgästen vorbehaltenen Oval Office.
In Kürze wird US-Außenministerin Hilary Clinton zu einem Besuch in Shenzen
in Südchina erwartet. Auch eine Chinareise von Vizepräsident Joseph Biden
ist für diesen Sommer geplant, gefolgt von einem Gegenbesuch seines
Kollegen Xi Jinping in Washington.
17 Jul 2011
## ARTIKEL ZUM THEMA
Dalai Lama im Weißen Haus: China keift gegen Obama
Obwohl die USA die Visite des Dalai Lama herunterspielen, reagiert Peking
erbost. Konsequenzen dürfte das nur für Tibet haben. Dort bleibt jeder
ausländische Besuch unerwünscht.
60. Jahrestag der "Befreiung" Tibets: Eitel Harmonie auf dem Dach der Welt
Das offizielle China feiert diese Woche den 60. Jahrestag der "friedlichen
Befreiung" Tibets. Und wehe, ein Tibeter hat dazu eine andere Meinung.
Exiltibeter haben neuen Führer gewählt: Politischer Nachfolger des Dalai Lama
Die Exiltibeter haben einen neuen politischen Führer: Er heißt Lobsang
Sangay, ist 42 Jahre alt und arbeitete bislang als Professor für
Rechtswissenschaft.
Exiltibeter wählen neue Regierung: Wahlkampffieber am Himalaja
In ihrer indischen Hochburg Dharamsala diskutieren die Exiltibeter vor der
Wahl am Sonntag heftig. Auch wegen des angekündigten Rückzugs des Dalai
Lama.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.