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# taz.de -- Kommentar flüchtende Freiwillige: Keiner will Krieger werden
> Weil in Deutschland keiner weiß, warum er Soldat werden sollte, wird sich
> die Bundeswehr schwer tun, qualifizierte Freiwillige für ihre zum Teil
> recht anspruchsvollen Aufgaben zu rekrutieren.
Bild: Es gibt zu wenige Bewerber für den Bundesfreiwilligendienst.
Die Bundeswehr zieht viel weniger Freiwillige an als erwartet, und von
denen, die kommen, sind einige gleich wieder weg. Es ist schwierig, daraus
Schlüsse zu ziehen, weil die Umstellung von der Wehrpflicht auf den
Freiwilligendienst so jung ist.
Die Zahl derjenigen, die freiwillig in einer Kaserne angetreten sind, liegt
nur gut bei einem Fünftel des Erwarteten. Ist das allerdings den
Besonderheiten des Militärdienstes zuzuschreiben? Auch der parallel
angelaufene zivile Bundesfreiwilligendienst tut sich ja schwer damit, seine
Stellen zu besetzen.
Dazu kommt, dass die Zahl derjenigen, die nach ein paar Wochen einen
Rückzieher machen, mit um die 14 Prozent so beeindruckend hoch nicht ist.
Und die Gründe für die Kündigung scheinen auch nur zum Teil im
Militärischen zu liegen.
Vom gesellschaftlichen Klima ausgehend, sind der Bundeswehr allerdings
schwere Zeiten bei der Rekrutierung zu prophezeien: Die Uniform ist längst
nicht mehr der Rock des Königs, das Militär nicht mehr wie selbst zur
Weimarer Zeit der erste Stand im Staate.
Eine Armee zu mit Nachwuchs zu versorgen, der die anspruchsvollen
Spezialaufgaben des modernen Militärs bewältigt und die im Notfall die
Kader für den Aufbau einer größeren Armee stellen könnte, wird in
Deutschland schwierig werden. Deshalb wollten viele Militärs ja die
Wehrpflicht behalten, bei der immer ein paar Abiturienten im Militär hängen
blieben.
20 Jul 2011
## AUTOREN
Gernot Knödler
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