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# taz.de -- Stiftung Warentest testet Elektrofahrräder: Rahmenbruch und schwac…
> Pedelecs sind im Kommen. Doch bei Sicherheit und Qualität zeigen sich
> jetzt Mängel, wie die Stiftung Warentest herausfand. Zum Beispiel bei
> Akkus, Bremsen und dem Rahmen.
Bild: Ein Tritt in die Pedale – und schon macht das Rad einen ordentlichen Sc…
BERLIN taz | Wer seinen Mut zusammennimmt und den Sprung auf den Sattel
eines Elektrorads wagt, wird nicht enttäuscht: Ein Tritt in die Pedale –
und schon macht das Rad einen ordentlichen Schub. Dank des kleinen
Zusatzmotors ist nun nicht mehr Abstrampeln, sondern Gleiten angesagt.
Die sogenannten Pedelecs sind die Hoffnung der deutschen Fahrradindustrie.
Im vergangenen Jahr wurden rund 200.000 solcher Räder verkauft; der
Zweirad-Industrie-Verband sieht mittelfristig ein Potenzial für 10 bis 15
Prozent Marktanteil am Fahrradmarkt. Die Stiftung Warentest und der ADAC
haben nun zwölf Elektroräder geprüft – und teilweise erhebliche Mängel bei
der Qualität und der Sicherheit der Räder festgestellt.
Im vergangenen Jahr rief die Zweirad-Einkaufsgenossenschaft rund 11.000
Elektroräder zurück, nachdem bei zwei Modellen der Marke Pegasus der Rahmen
gebrochen war. Nun erlebt der Hersteller ein Déjà-vu. Bei der Stiftung
Warentest brach nach 10.000 Kilometern auf dem Prüfstand abermals der
Rahmen. So schneidet das Modell Pegasus E-Tour mit einem "Mangelhaft" ab.
## 30 Kilogramm
Ein weiterer wichtiger Testaspekt waren die Bremsen. Pedelecs sind nicht
nur schnell; mit 30 Kilogramm sind sie auch doppelt so schwer wie
herkömmliche Räder. Verlässliche Bremsen sind darum besonders wichtig. Bei
drei Modellen machten die Tester schwache Bremsen aus, das Ruhrwerk E-Bike
erhielt gar ein "Mangelhaft". "Das sind gefährliche Schwachstellen", warnt
Elke Gehrke von der Stiftung Warentest. Deutliche Unterschiede weisen die
Akkus der getesteten Modelle auf: Manche der Lithium-Ionen-Akkus
ermöglichen Touren von bis zu 100 Kilometern, andere reichen nur für nur 20
Kilometer. Auch die Aufladezeit schwankt stark. Von der Umrüstung
herkömmlicher Fahrräder zu Pedelecs rät die Stiftung Warentest dringend ab.
Der ADAC weist unterdessen auf Lücken beim Versicherungsschutz von
Elektrorädern hin. Sofern der Elektromotor nur beim Treten und bis zu einer
Geschwindigkeit von 25 Kilometern pro Stunde zugeschaltet wird – was bei
den meisten getesteten Rädern der Fall ist – werden diese rechtlich als
herkömmliche Räder betrachtet, für die keine gesonderte Versicherung
notwendig ist. Verfügt das Rad jedoch über eine sogenannte Anfahrhilfe oder
läuft der Motor auch bei höheren Geschwindigkeiten, sind Schäden bei
Unfällen nicht automatisch durch die die private Haftpflichtversicherung
gedeckt. Der Fahrer riskiert dann hohe Schadenersatzforderungen. "Gerade
bei schweren Verletzungen können das fünf- bis sechsstellige Beträge sein",
warnt Johann Grill vom ADAC.
29 Jul 2011
## AUTOREN
Johannes Kulms
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