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# taz.de -- Chemie-Gasfördermethode Fracking: CDU will mehr Bürgerbeteiligung
> Die Kritik an der rabiaten Gasfördermethode wächst. Nach der Sommerpause
> will die Union einen Antrag ins Parlament einbringen. Fracking soll
> stärker reguliert werden.
Bild: Nicht nur in der CDU wird Fracking kritisiert: Proteste von <a href="http…
KÖLN taz | Die CDU reiht sich ein in die gewachsene Anti-Fracking-Front.
"Wir brauchen eine verpflichtende Umweltverträglichkeitsprüfung für diese
Art der Gasförderung", sagte Michael Paul, zuständiger Berichterstatter der
Unionsfraktion im Bundestag, der taz.
Schon kurz nach Ende der Sommerpause könne ein entsprechender Antrag ins
Parlament eingebracht werden. Demnach soll die Bevölkerung stärker
eingebunden werden, wenn ein Gasunternehmen mittels Fracking fördern
möchte.
Beim "Hydraulic Fracturing", so der offizielle Fachbegriff, wird ein
Gemisch aus Wasser und weiteren Stoffen wie Sand und Chemikalien in den
Boden gepresst, um Risse zu erzeugen, durch die gebundenes Gas freigesetzt
wird und somit gefördert werden kann. Bürgerinitiativen und Umweltverbände
befürchten unter anderem, dass die eingesetzten Chemikalien das Grundwasser
kontaminieren. An dem Antrag haben laut Westdeutschem Rundfunk unter
anderem der FDP-Fraktionsvorsitzende Rainer Brüderle und CDU-Fraktionschef
Volker Kauder mitgeschrieben.
## Testförderung geht weiter
Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) hat am Wochenende zudem
angekündigt, eine Studie über die Auswirkungen des Frackings in Auftrag zu
geben; bis wann sie vorliegen wird, ist noch nicht klar. Aufschiebende
Wirkung für Fracking-Vorhaben hat die Studie aber offenbar nicht: Noch in
der vergangenen Woche hat das Unternehmen ExxonMobil im niedersächsischen
Sulingen Fracking eingesetzt, um Gas aus Sandsteinschichten freizusetzen.
Nach Angaben von ExxonMobil hat die Studie keinen Einfluss auf die
Testförderung.
In Nordrhein-Westfalen hat Wirtschaftsminister Harry Voigtsberger (SPD) die
zuständige Bergbehörde angewiesen, keine weiteren Probebohrungen zu
genehmigen, bis ein Gutachten vorliegt, das die wasserrechtlichen Kriterien
für Genehmigungen klärt. Dies soll in Kürze ausgeschrieben werden.
## 500.000 Kubikmeter Gas pro Tag
Neben dem Antrag von CDU und FDP sieht auch ein Antrag der
nordrhein-westfälischen Landesregierung im Bundesrat vor, die
Umweltverträglichkeitsprüfung, die für die Öl- und Gassuche teilweise
vorgesehen ist, auszuweiten.
Bislang muss ein Unternehmen eine Fördermenge von 500.000 Kubikmetern Gas
pro Tag erreichen, damit dies notwendig wird. Die mit Fracking geöffneten
Gasfelder erfüllen das oft nicht, da dort das Gas langsamer strömt als
üblich. Mit dem Vorstoß von Union und FDP sind die Chancen gewachsen, das
Bergrecht als Grundlage für die Erdgassuche zu ändern. "Wenn alle
Fraktionen zusammenarbeiten, könnte die Umweltverträglichkeitsprüfung im
Bergrecht kurzfristig beschlossen werden", sagte Nordrhein-Westfalens
Umweltminister Johannes Remmel der taz.
5 Aug 2011
## AUTOREN
Moritz Schröder
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