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# taz.de -- Kommentar Blohn+ Voss: Gut fürs Stadtbild
> Hamburg sollte nun aber nicht den Fehler wie bei der HSH Nordbank
> wiederholen und in ein marodes Unternehmen blind Steuergelder pumpen.
Bild: Wer macht das beste Angebot? Blohm + Voss soll verkauft werden.
Blohm + Voss ist eine Touristenattraktion. Direkt gegenüber den Hamburger
Landungsbrücken gelegen, prägt die lebendige Werft mit ihren Docks und
Kränen das maritime Stadtbild. Doch im Unterschied zu anderen deutschen
Werften, die spät, aber früher auf moderne Fertigungsmethoden und
verkaufbare Schiffstypen umgestellt hatten, setzte die Traditionswerft zu
lange auf Altbewährtes.
Die Schuld daran trägt zu allererst der Essener Eigentümer Thyssen-Krupp.
Beteiligt ist aber auch eine finanzmarktorientierte Industriepolitik, die
seit Kanzler Schröder Werftkonzerne, Reeder und Schiffsfonds umgarnt, ohne
entsprechende Gegenleistungen einzufordern.
Dieser "Maritime Komplex" aus Wirtschaft und Politik, Gewerkschaften und
Marine hat eine notwendige Modernisierung gebremst. Bei Blohm + Voss
bündeln sich die Versäumnisse in der Pannenserie der Korvetten "K130".
Diese Hochtechnologie-Kriegsschiffe werden erst nach jahrelanger
Verzögerung von der Marine in Dienst gestellt werden können. Werbung für
eine Erfolgswerft sieht anders aus.
Die Stadt sollte nun aber nicht den Fehler wie bei der HSH Nordbank
wiederholen und in ein marodes Unternehmen blind Steuergelder pumpen.
Hochqualifizierte Beschäftigte wie die von Blohm + Voss werden ohnehin
händeringend von anderen Hamburger Firmen gesucht, und der nachhaltige Kern
der Werft würde auch ohne Staatsbürgschaften überleben.
9 Aug 2011
## AUTOREN
Hermannus Pfeiffer
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