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# taz.de -- Weltwasserwoche in Stockholm: Wer Durst hat, braucht sauberes Wasser
> Eine Milliarde Menschen auf der Welt haben keinen Zugang zu sauberem
> Trinkwasser. Auf der Weltwasserwoche in Stockholm werden Auswege aus
> dieser Misere gesucht.
Bild: Trinkwasser aus der Leitung – das haben die meisten nicht.
STOCKHOLM taz | Eine Milliarde Menschen haben keinen Zugang zu sauberem
Trinkwasser – ein Drittel davon lebt in Afrika. Und weil zudem 2,6
Milliarden Menschen über keine ausreichende sanitäre Versorgung verfügen,
sterben täglich rund 5.000 Kinder an Durchfallerkrankungen - weltweit die
inzwischen zweithäufigste Todesursache von Kindern unter fünf Jahren.
Die derzeitige Dürre in Ostafrika ist vielleicht nur eine Vorahnung dessen,
was noch kommen wird, sagt Jae So, Chefin des Wasser- und Sanitärprogramms
der Weltbank. "Bevölkerungswachstum und Klimaveränderung zehren
gleichermaßen an dem einen Prozent des Wassers auf der Erde, das trinkbar
ist."
Die Situation in Afrika wird das zentrale Thema der Weltwasserwoche sein,
die am Sonntag in Stockholm begonnen hat. Ein dort veröffentlichter
Wasserbericht verbucht zwar als positiv, dass in 32 afrikanischen Ländern
der Anteil der Bevölkerung, der nun Zugang zu sauberem Trinkwasser hat,
sich in den vergangenen Jahren von 45 auf 58 Prozent erhöht hat. Doch vom
Ziel, bis 2015 die Zahl der Menschen ohne ausreichende
Trinkwasserversorgung zu halbieren, ist man weit entfernt. Politisch
stabile Länder hätten Fortschritte machen können, sagt Jae So. Korruption
und mangelnde Infrastruktur hätten sich in anderen Staaten als
Haupthindernisse erwiesen.
## Seit 1991 in Stockholm
Im Zentrum der diesjährigen Weltwasserwoche, die seit 1991 jährlich in
Stockholm veranstaltet wird, stehen ansonsten aber die "Wasserprobleme in
einer urbanisierten Welt". Dieser Fokus wurde deswegen gewählt, weil
weltweit mittlerweile mehr Menschen in Städten als auf dem Land leben.
Eine Entwicklung, die inzwischen zu einer massiven Übernutzung der
Grundwasserreserven führe, warnt der WWF in einer am Sonntag
veröffentlichten Studie. Grüne Infrastruktur, wie Regengärten,
Wasserauffangsysteme durch Regentonnen und Zisternen oder urbane
Landwirtschaft müssten im Rahmen der Stadtplanung deshalb viel stärker
berücksichtigt werden, fordert die Umweltschutzorganisation.
23 Aug 2011
## AUTOREN
Reinhard Wolff
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