# taz.de -- Kommentar Förderung für die Aurubis AG: Millionen für Hamburg | |
> Geklärt wurde bei der Aurubis AG nicht einmal die Frage, welchen Anteil | |
> an den Entwicklungskosten die Affinerie selbst beiträgt. Angenehmere | |
> Vertragspartner kann sich ein Unternehmen nicht wünschen. | |
Bild: Zukunftsträchtige Technologie: Qualitätskontrolle bei einer CIS-Solarze… | |
Die Norddeutsche Affinerie, die inzwischen Aurubis AG heißt, ist ein | |
Unternehmen mit einem Umsatz, der das Doppelte des Bremer Staatshaushaltes | |
übertrifft. Als die Norddeutsche Affinerie vor Jahren beim Bremer Senat den | |
Antrag stellte, eine kleine Förderung von 4,4 Millionen Euro zu bekommen, | |
um ein Riesengeschäft mit flexiblen Solarzellen vorzubereiten, da hätte man | |
skeptisch fragen können: Wie schätzt man bei der Affinerie das Risiko ein, | |
wenn die Sache ihr selbst diese 4,4 Millionen Euro nicht wert sind? Und | |
wenn denn Subventionen nötig sind - wieso kommen die nicht vom Land | |
Hamburg? | |
Bremen ist ein Not leidendes Bundesland, und Bremerhaven darbt ganz | |
besonders. Für jedes auch noch so vage Arbeitsplatzversprechen eines netten | |
Unternehmens gehen Bremens Wirtschaftsförderer meilenweit, will sagen: Sie | |
greifen tief in die Tasche der Steuerzahler. Peanuts waren da, was die | |
Affinerie forderte - verglichen etwa mit dem Riesenprojekt Space Park. | |
Wenn alles gut geht, dann sorgt die Produktion für neue Arbeitsplätze in | |
Bremerhaven, das war die Spekulation, die den Bremer Senat damals | |
überzeugte. Und wenn die Produktion außerhalb von Bremerhaven stattfände, | |
dann würde die Fördersumme halt zurückgezahlt. | |
Geklärt wurde nicht einmal die Frage, welchen Anteil an den | |
Entwicklungskosten die Affinerie selbst beiträgt. Angenehmere | |
Vertragspartner kann sich ein Unternehmen nicht wünschen. | |
8 Sep 2011 | |
## AUTOREN | |
Klaus Wolschner | |
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