Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kämpfe in Libyen festgefahren: Gaddafi-Treue greifen Öl-Raffineri…
> In Libyen wurden 15 Wachleute bei einem Angriff auf eine Öl-Raffinerie
> getötet. In der Gaddafi-Hochburg Bani Walid haben die Rebellen ebenfalls
> mit heftigem Widerstand zu kämpfen.
Bild: Blickt heftigem Widerstand entgegen: Aufständischer vor Bani Walid.
RAS LANUF/TRIPOLIS rtr/dpa/dapd | Offenbar zur Entlastung der Angriffe auf
ihre letzten Hochburgen haben Truppen Gaddafis am Montag eine Raffinerie in
den von den Rebellen gehaltenen Gebieten angegriffen. Eine Gruppe legte
zunächst Feuer in der Anlage, später stürmten bewaffnete Männer in einer
Kolonne aus bis zu 40 Fahrzeugen den Komplex.
Bei der Attacke auf die Anlage rund 20 Kilometer von der Hafenstadt Ras
Lanuf entfernt seien 15 Wachleute getötet worden, berichtete ein verletzter
Raffineriearbeiter. Durch den Beschuss sei nur das Tor der Raffinerie
beschädigt worden, nicht aber die noch nicht wieder voll funktionsfähige
Anlage selbst.
Am Wochenende hatte die Übergangsregierung erklärt, die seit fast sechs
Monaten unterbrochene Ölproduktion sei wieder angelaufen. Ebenfalls
optimistisch gibt sich der Konzernchef von ENI, des größten ausländischen
Öl- und Gasproduzent in Libyen, Paolo Scaroni.
Er rechne spätestens im November wieder mit Erdgasimporten aus Libyen sagte
Scaroni bei einem Besuch in Tripolis. Unterdessen stießen die Rebellen bei
ihrem Sturm auf eine der letzten Hochburgen des gestürzten Machthabers
Muammar Gaddafi auf erbitterten Widerstand.
## Hefitger Widerstand in den letzten Hochburgen
Der Kampfeswille der letzten Anhänger von Ex-Machthaber Muammar al-Gaddafi
sei unterschätzt worden, zitierte der arabische Nachrichtensender
Al-Dschasira am Montag einen Sprecher des Übergangsrates.
Trotz aller Angriffe der Aufständischen kontrollieren Gaddafi-Kämpfer
weiterhin vier Städte - Sirte, die Geburtsstadt Gaddafis, Bani Walid, die
Oase Dschufra und die Garnisonsstadt Sebha im Süden. Ein Ultimatum der
Übergangsregierung, die Waffen niederzulegen, war in der Nacht zum Samstag
abgelaufen. Der Sturm der Städte wird nach Einschätzung ausländischer
Korrespondenten vor Ort möglicherweise noch Tage oder Wochen dauern.
Der Angriff auf Bani Walid wird nach Informationen von Al-Dschasira durch
einen Zwist unter den Rebellen behindert. Demnach wollen Kämpfer, die in
der Wüstenstadt aufgewachsen sind oder aber zum gleichen Stamm, den
Warfalla, gehören, Bani Walid selbst befreien. Erfahrene Kämpfer der
Rebellen aus anderen Landesteilen würden an die Seite gedrängt.
Nach Informationen von Al-Dschasira versuchen Gaddafi-Loyalisten in Bani
Walid, die Einwohner einschüchterten. Sie hätten unter anderem auch das
Gerücht in Umlauf gesetzt, dass die Rebellen die schönsten Mädchen für sich
behalten wollten.
12 Sep 2011
## ARTIKEL ZUM THEMA
Gaddafi-Sohn und drei Generäle: Politisches Asyl in Niger gesucht
Ein Sohn des ehemaligen libyschen Machthabers Gaddafi und drei Generäle
streben politisches Asyl in Niger an. Die libyschen Rebellen fordern jedoch
deren Auslieferung.
Bericht über Kriegsverbrechen in Libyen: Amnesty wirft Rebellen Folter vor
Auch die libyschen Rebellen haben nach einem Bericht von Amnesty
International schwere Verbrechen begangen. Der Übergangsrat verspricht
einen Rechtsstaat auf der Basis der Scharia.
Kämpfe in Libyen: Gaddafi-Sohn flüchtet nach Niger
Gaddafi-Sohn Al-Saadi setzt sich ins Nachbarland ab. Vom Diktator Muammar
al-Gaddafi fehlt jedoch weiter jede Spur. Rebellen umzingeln die
Gaddafi-Hochburg Sebha.
Neuanfang in Libyen: Chaos oder Chance?
In Libyen vermischen sich alte Strukturen und revolutionäre, islamistische
und säkulare. Geht das gut? Sicher ist: Die Menschen auf den Straßen haben
zu viele Waffen.
30.000 Tote bei Kämpfen in Libyen: Interpol lässt nach Gaddafi fahnden
Als Reaktion auf den Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs
schreibt Interpol Gaddafi zur Fahndung aus. Um Bani Walid kommt es zu
schweren Gefechten.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.