| # taz.de -- Kommentar Tagelöhner im Hafen: Den Hals nicht voll gekriegt | |
| > Die Firmen im Hamburger Hafen haben schon eine spezielle | |
| > Zeitarbeitsfirma. Es ist inakzeptabel, dann auch noch in großer Zahl | |
| > Tagelöhner in Wartestellung zu halten. | |
| Bild: Knochenjob: Arbeiter beim Verladen von Kakaosäcken. | |
| Die Hafenunternehmen haben versucht, ihre ohnehin schon komfortable | |
| Personalsituation auf Kosten der Arbeitssuchenden zu verbessern. Weil die | |
| Gerichte nicht mitspielten, sind sie damit auf die Nase gefallen. Es ist | |
| gut, dass die Gesamthafenbetriebsgesellschaft (GHB) daraus die Lehre zieht. | |
| Was sich das Dienstleistungsunternehmen für die Hafenbetriebe | |
| herausgenommen hat, nämlich die dauerhafte Beschäftigung einer großen Zahl | |
| von Tagelöhnern, war von vornherein nicht akzeptabel. Denn die Idee bei der | |
| Gründung der GHB bestand ja gerade darin, die vielen, zum Teil kleinen | |
| Hafenunternehmen flexibel mit Arbeitskräften zu versorgen. Hier noch einen | |
| drauf setzen zu wollen, ist vermessen. | |
| Natürlich ist es verständlich, dass auch eine große Firma wie die GHB | |
| zögert, in unsicheren Zeiten Leute fest an sich zu binden. Allerdings gibt | |
| es ja die Möglichkeit, Mitarbeiter befristet einzustellen. Und Tagelöhner | |
| in begrenzter Zahl anzustellen, mag in Ordnung sein, sofern sie tatsächlich | |
| eine Chance haben, eine Stelle aus dem festen Pool zu ergattern. Als | |
| Heranführung an ein festes Arbeitsverhältnis sind ordentlich bezahlte Tage | |
| im Hafen allemal besser als ein Ein-Euro-Job. | |
| Trotzdem gilt angesichts der Zahl der beschäftigten Tagelöhner: Die | |
| Gewerkschaft Ver.di hat zu lange zugeschaut. | |
| 12 Sep 2011 | |
| ## AUTOREN | |
| Gernot Knödler | |
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