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# taz.de -- EU-Grenzwerte für Radioaktivität: Zu hohe Grenzwerte für Nahrung…
> Jede Dosis Radioaktivität sei zu viel und könne Krebs verursachen, sagt
> die Verbraucherorganisation Foodwatch. Deshalb müsse die EU die
> Grenzwerte stark senken.
Bild: Mjam, lecker! Oder doch zu verstrahlt?
BERLIN taz | Die EU-Grenzwerte für Radioaktivität in Lebensmitteln schützen
nach Ansicht der Verbraucherorganisation Foodwatch und des Ärzteverbands
IPPNW nicht ausreichend vor Gesundheitsschäden. "Jede noch so geringe
radioaktive Strahlung bedeutet ein gesundheitliches Risiko, weil sie
ausreicht, um schwere Erkrankungen wie Krebs auszulösen", erklärten die
Organisationen am Dienstag.
Dabei beriefen sie sich auf Studien, die von unabhängigen Gutachtern
beurteilt worden seien. Wenn ein Grenzwert festgesetzt wird, komme das
einer Entscheidung gleich, wie viele Todesfälle zu tolerieren sind.
Deshalb forderten Foodwatch und IPPNW, die Grenzwerte drastisch zu senken:
von bisher 370 auf 8 Becquerel (Bq) Cäsium pro Kilogramm für
Säuglingsnahrung und Milchprodukte sowie von 600 auf 16 Becquerel Cäsium
pro Kilogramm für alle anderen Nahrungsmittel.
Für Importe aus Japan gelten wegen des Reaktorunfalls in Fukushima Anfang
des Jahres derzeit 200 Bq und 500 Bq, was den Aktivisten ebenfalls zu viel
ist. "Da ausreichend Lebensmittel mit erheblich geringerer radioaktiver
Belastung verfügbar sind, besteht keine Notwendigkeit, den Menschen so
hochbelastete Produkte zuzumuten", ergänzten die Organisationen.
Sie kritisieren auch, dass die EU die Limits im Katastrophenfall anheben
kann. "Die Grenzwerte sind an den Interessen der Lebensmittelwirtschaft
orientiert", folgert Foodwatch-Chef Thilo Bode.
Die EU-Kommission wies das als falsch zurück. "Die Lebensmittelbranche
greift bei diesem Thema nicht ein", erklärte ein Sprecher. Auf die Frage,
ob jede Strahlendosis zusätzlich zu der unvermeidlichen
Hintergrundbelastung zu hoch sei, ging er nicht ein.
20 Sep 2011
## AUTOREN
Jost Maurin
## TAGS
Schwerpunkt Atomkraft
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