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# taz.de -- Eine Million Dollar Kaution: US-Wanderer im Iran freigelassen
> Die Wanderer saßen wegen illegalen Grenzübertritts und Spionage zwei
> Jahre in einem iranischen Gefängnis. Nun wurden die beiden US-Bürger
> freigelassen.
Bild: Wanderer unter Spionageverdacht: Shane Bauer (l.) und Joshua Fattal.
TEHERAN/BERLIN dapd/afp/taz | Einen Tag vor dem Auftritt des iranischen
Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad vor den UN-Vollversammlung haben
staatliche Medien am Mittwoch die Freilassung von zwei US-Wanderern nach
zweijähriger Haft bekannt gegeben. Shane Bauer und Josh Fattal seien
bereits Schweizer Diplomaten übergeben worden, hieß es weiter. Die Schweiz
vertritt die Interessen der USA im Iran, da beide Länder keine Beziehungen
unterhalten.
Fattal, Bauer und dessen Verlobte Sarah Shroud waren im Juli 2009 im
iranisch-irakischen Grenzgebiet festgenommen und der Spionage und des
illegalen Grenzübertritts beschuldigt worden. Sie wiesen die Vorwürfe
zurück und erklärten, wenn überhaupt, hätten sie die unübersichtliche
Grenze nur versehentlich überquert. Shroud kam im September vergangenen
Jahres aus gesundheitlichen Gründen gegen die Zahlung einer Kaution in Höhe
von 500.000 Dollar frei und konnte in die USA ausreisen. Fattal und Bauer
wurden am 20. August vom Teheraner Revolutionsgericht zu acht Jahren Haft
verurteilt. Iranischen Angaben zufolge müssen sie eine Kaution in gleicher
Höhe zahlen.
Die Freilassung von Fattal und Bauer sollte ursprünglich bereits vergangene
Woche erfolgen. Dies hatte Ahmadinedschad im US-Fernsehen angekündigt.
Daraufhin stellte sich jedoch die Justiz quer. Sie wies Angaben zurück,
dass sie bereits über eine Freilassung der beiden Wanderer entschieden
habe. Ein Antrag auf Haftentlassung der Inhaftierten gegen die Zahlung
einer Kaution werde derzeit noch geprüft, hieß es in einer Mitteilung vom
Mittwoch. Bisher verbreitete Angaben zu dem Fall, die nicht von den
Justizbehörden stammten, seien "nicht rechtsgültig".
Hintergrund der verzögerten Freilassung sind vermutlich Spannungen im
Innern des Regimes, wo Ahmadinedschad unter starkem Druck anderer
Fraktionen steht. Der Justizapparat, der früher hinter dem Präsidenten
stand, wandte sich inzwischen von ihm ab.
21 Sep 2011
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