# taz.de -- Kommentar Museumskonzept: Konzept ohne Rückgrat | |
> Warum nicht mit Museumsschließungen drohen, sollte die nötige Million | |
> nicht fließen? Warum nicht das Konzeptpapier als politische Waffe nutzten | |
> - wo die Anti-Museumsschließungs-Proteste vom Herbst 2011 doch gezeigt | |
> haben, wie mächtig Öffentlichkeit sein kann? | |
Bild: Kein Geld für Modernisierung: Altonaer Museum. | |
Warum, so fragt man sich, hat Museumsstiftungs-Chefin Kirsten Baumann das, | |
was ihr Konzept fordert, nicht selbst durchgesetzt? Etliche ihrer | |
Kooperationsvorschläge - etwa bei Marketing und Digitalisierung - hätten | |
sich per interner Kommunikation umsetzen lassen; hierfür braucht man keinen | |
Generaldirektor. | |
Dass ihre Vorgängerin Lisa Kosok, als Stiftungschefin bloß "prima inter | |
pares", es nicht schaffte - geschenkt. Kirsten Baumann aber ist | |
Alleinvorstand mit "Letztentscheidungsrecht". | |
Woran hakte es also? Man weiß es nicht; klar ist nur: Der Vorschlag, einen | |
Generaldirektor über die Museumschefs zu setzen, ist ein Eingeständnis auch | |
ihres eigenen Scheiterns. | |
Abgesehen davon fehlt dem Konzept das Wichtigste: Klare Worte. Warum nicht | |
mit Museumsschließungen drohen, sollte die nötige Million nicht fließen? | |
Warum nicht das Konzeptpapier als politische Waffe nutzten - wo die | |
Anti-Museumsschließungs-Proteste vom Herbst 2011 doch gezeigt haben, wie | |
mächtig Öffentlichkeit sein kann? | |
Baumann hat diese Chance vertan und es der Kultursenatorin leicht gemacht, | |
die strukturellen Probleme der Stiftung zu übergehen und sich auf Kosmetik | |
- die Einsetzung eines zweifelhaft nützlichen Generaldirektors - zu | |
beschränken. Von Rückgrat zeugt dies nicht. | |
21 Sep 2011 | |
## AUTOREN | |
Petra Schellen | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Reformkonzept für historische Museen: Eine sehr langfristige Vision | |
Museumsstiftungs-Chefin legt Konzept vor, fordert eine Million und einen | |
externen Generaldirektor. Die Kultursenatorin legt sich nicht fest. |