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# taz.de -- Korruptionsvorwürfe gegen Aserbaidschan: Viel Geld für Gold
> Ein Investor aus Aserbaidschan soll versucht haben, Olympische Medaillen
> zu kaufen. Rund neun Millionen US-Dollar sollen dafür an die
> Box-Föderation Aiba geflossen sein.
Bild: Schlag ins Gesicht: Aserbaidschan soll versucht haben, Olympia-Medaillen …
BERLIN taz/dpa Teure Medaillen wären das geworden: Nach einem Bericht des
Fernsehsenders BBC soll ein Investor aus Aserbaidschan versucht haben, mit
einer Finanzspitze von neun Millionen US-Dollars sicherzustellen, dass die
Boxer aus seinem Heimatland bei den Olympischen Spielen 2012 in London
zumindest zwei Goldmedaillen gewinnen.
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) prüft nun die
Korruptionsvorwürfe gegen die Internationale Amateur-Boxföderation Aiba.
Die Aiba hat bereits zugegeben, dass die Millionen geflossen sind, und zwar
direkt an die World Series of Boxing (WSB).
Mit dieser Box-Liga, in der Nationalmannschaften antreten, wollte die Aiba
den Profi-Boxverbänden Konkurrenz machen. Ein Unterfangen, das bisher
allerdings wenig Erfolg hatte. Das Geld sei als Investition verbucht
worden, sagt die Aiba.
Der Vorwurf aber, im Gegenzug seien dafür Goldmedaillen versprochen worden,
so Verbandspräsident Chin-Kuo Wu, sei wahlweise "vollkommen unwahr",
"völlig unmöglich" oder gleich "aberwitzig".
Die BBC allerdings behauptet, anonyme Zeugen hätten ihr versichert, die
Aiba habe den aserbaidschanischen Geldgebern die Goldmedaillen versprochen.
Die Aiba-Tochter WSB soll erhebliche finanzielle Probleme haben. Chin-Kuo
Wu, seit 2006 im Amt, verweist im Gegenzug auf die "Null-Toleranz-Politik"
seiner Organisation gegenüber Korruption.
Er habe bereits vier Vizepräsidenten, einen Generalsekretär und sechs
Exekutivkomiteemitglieder wegen Verfehlungen aus dem Verband geworfen. Das
IOC hat die BBC gebeten, alle Beweise weiterzugeben.
In einem gemeinsamen Statement von Aiba und WSB wird zudem behauptet, es
sei unmöglich, die Medaillenvergabe zu beeinflussen. Gerade das olympische
Boxen weist eine lange Tradition von Skandalen auf.
Bisweilen verabredeten die Funktionäre wie beim Eiskunstlaufen die
Gewinner, allzu offensichtlich wurden Kämpfe verschoben, Kampfrichter
suspendiert. Seit Anfang der neunziger Jahre ein computergestütztes
Wertungssystem eingeführt wurde, sind Schiebungen schwieriger und seltener
geworden.
23 Sep 2011
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Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
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