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# taz.de -- Yasuní-Initiative: Internationale Unterstützung wächst
> Für das "Dschungel-statt-Öl"-Projekt wurden bereits 52,3 Millionen Dollar
> eingezahlt. Ecuadors Präsident Correa ist aber noch nicht zufrieden.
Bild: Den Südamerikanischen Baumhöhlen-Krötenlaubfrosch kann's freuen, dass …
PORTO ALEGRE taz | Es geht aufwärts mit Ecuadors visionärem "Dschungel
statt Öl"-Projekt: Als "Erfolg auf der ganzen Linie" wertete Präsident
Rafael Correa die Veranstaltung, zu der UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in
New York geladen hatte. Kommen genug Mittel von der internationalen
Gemeinschaft zusammen, will Ecuador auf die Förderung von Erdöl im
Yasuní-Nationalpark verzichten.
Weil die Yasuní-Initiative zuletzt eine ungeahnte Eigendynamik entwickelt
hat, sind immerhin schon über 52,3 Millionen Dollar in einen Treuhandfonds
eingezahlt, darunter 35 Millionen Euro aus Italien, 300.000 Dollar aus Peru
und 100.000 Dollar aus Kolumbien. Auch belgische und französische
Regionalregierungen sind dabei, sogar Multis wie der brasilianische
Bauriese Odebrecht.
"Die Welt lernt von Yasuní", sagte Ban Ki Moon. Mit Führungsstärke,
Kreativität und Engagement sei nachhaltige Entwicklung möglich. Ivonne
Baki, die Chefin der Yasuní-Verhandlungskomission, jubelte: "Plan B ist auf
dem Müllhaufen gelandet" - also die Ölförderung in dem artenreichen
Regenwald, zu der es kommen könnte, falls bis Jahresende nicht 100
Millionen Dollar eingesammelt sind.
Präsident Correa sieht das noch nicht so. Der Pragmatiker, der offen auf
umstrittene Öl-, Bergbau- und Agrospritprojekte setzt, will erst im
Dezember Bilanz ziehen. Finanziell wäre die Ölförderung besser für Ecuador,
wiederholte er, nach heutigen Preisen sei das Schweröl im Yasuní-Gebiet 14
Milliarden Dollar wert: "Das ist Geld, das wir für Straßen, Krankenhäuser,
Schulen, Bücher und landwirtschaftliche Entwicklung brauchen."
## Deutschland ist abwesend
Deswegen müsse Ecuador weiterhin die "Mitverantwortung" der
Weltgemeinschaft einfordern, meinte der Präsident: "Lateinamerika stellt
Umweltgüter bereit, die in der Logik des Kapitals keinen Preis haben.
Yasuní-ITT versucht, diese Logik zu ändern."
Deutschland glänzte in New York durch Abwesenheit. Entwicklungsminister
Dirk Niebel (FDP) stellt sich weiterhin stur. Doch auch im schwarz-gelben
Lager rumort es. Letzte Woche forderte die CDU/CSU-Bundestagsfraktion die
Bundesregierung auf, in den Yasuní-Fonds einzuzahlen.
25 Sep 2011
## AUTOREN
Gerhard Dilger
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