Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Krise des Euro: Schäuble zieht am Rettungsschirm
> Nun erwägt selbst Bundesfinanzminister Schäuble, den permanenten
> Rettungsschirm früher aufzuspannen. Europa verstärkt den Druck auf
> Deutschland.
Bild: Von Europäern umschwärmt: Wolfgang Schäuble.
WASHINGTON dapd | Krisenkampf an allen Fronten: Bundesfinanzminister
Wolfgang Schäuble (CDU) schließt einen früheren Start des dauerhaften
Rettungsschirms ESM noch vor Mitte 2013 nicht mehr aus.
Sobald der Bericht der Troika aus Europäischer Zentralbank (EZB), IWF und
EU-Kommission vorliege, werde entschieden, ob den Banken letztlich eine
doch stärkere Beteiligung an der Griechenland-Rettung abverlangt wird,
sagte Schäuble zum Abschluss der Herbsttagung des IWF am Samstag in
Washington.
Unter dem Druck weltweiter Kritik an ihrem Krisenmanagement haben die
Europäer damit offenbar grundlegende Änderungen an den bisherigen
Eurorettungsplänen im Visier. Schäubles Sprecher sagte, es sei immer klar
gewesen, dass der EFSF lediglich eine "vorläufige Lösung" sei, die
endgültige Lösung sei der ESM. Es sei durchaus denkbar, diesen "etwas
früher" zu implementieren.
Vage blieb Schäuble in der Frage, ob der Eurorettungsschirm EFSF mit einer
Banklizenz ausgestattet werden sollte. Der Fonds müsse in einer "möglichst
effizienten Weise" genutzt werden, sagte er und verwies auf "andere
Instrumente" zur Erhöhung der Hebelwirkung des EFSF. Ökonomen hatten
angeregt, dem Rettungsschirm eine Refinanzierung über die Europäische
Zentralbank (EZB) zu ermöglichen.
Allerdings wurde diese Option vor allem von deutscher Seite verworfen.
Bundesbankpräsident Jens Weidmann sagte, eine monetäre Finanzierung von
Staatsschulden dürfe es nicht geben. Der Bundestag wird in der kommenden
Woche über die Erhöhung von Volumen und Befugnisse des EFSF abstimmen.
Von europäischer Seite verstärkte sich der Druck auf Deutschland, in Sachen
EFSF zu einer Lösung zu kommen. EU-Wirtschaftskommissar Olli Rehn erklärte,
in Europa wachse der Wille, den EFSF zu maximieren. Italiens Finanzminister
Giulio Tremonti forderte außerordentliche Lösungen. "Zeit ist entscheidend,
und es ist nur noch wenig übrig. Wir haben zu viel verschwendet", sagte er.
Letztlich müsse es zur Ausgabe von Eurobonds kommen.
25 Sep 2011
## ARTIKEL ZUM THEMA
Euro-Rettungsschirm: Unser Fonds soll stärker werden
Noch ist die Aufstockung des EU-Rettungsschirms nicht beschlossen. Doch die
Debatte, wie das Geld per "Hebelwirkung" vermehrt werden kann, läuft
bereits.
Kommentar Regierung: Abschied von Schwarz-Gelb
Merkel droht ein absurdes Dauerschauspiel: Selbst dann, wenn bei der
Euro-Rettung in der kommenden Woche die Mehrheit noch mal steht.
Euro-Rettung: Schwarz-Gelb ohne Kredit
Die Bundesregierung behauptet plötzlich, ihr sei eine eigene
Bundestagsmehrheit bei den Euro-Stabilisierungsgesetzen doch einerlei. Die
Opposition höhnt.
Zahlungsstopp nicht ausgeschlossen: Schäuble droht Griechenland
Die EU-Troika macht ernst: Bundesfinanzminister Schäuble hat Griechenland
davor gewarnt, die Drohung eines Zahlungsstopps zu ignorieren. Liege Athen
nicht im Plane, gebe es keine neue Tranche.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.