# taz.de -- 7. Spieltag Fußball-Bundesliga: Podolski führt Köln zum Sieg | |
> Erster Heimsieg seit fünf Monaten für den 1. FC Köln: 1899 Hoffenheim | |
> blieb erst im Verkehr stecken und musste sich dann mit 0:2 geschlagen | |
> geben. | |
Bild: Verstehen sich plötzlich: Trainer Solbakken und Spieler Podolski. | |
KÖLN dpa | Dank Lukas Podolski kann der 1. FC Köln in der | |
Fußball-Bundesliga zu Hause doch noch gewinnen: Das Team von Trainer Stale | |
Solbakken bezwang am Sonntag 1899 Hoffenheim mit 2:0 (1:0) und feierte | |
damit seinen ersten Heimsieg seit dem 14. Mai 2011. | |
Acht Tage nach der 4:1-Derby-Gala bei Bayer Leverkusen drehte Podolski | |
erneut auf. Vor 45.500 Zuschauern im RheinEnergie-Stadion glänzte Podolski | |
bei spätsommerlichen Temperaturen als Vorlagengeber für Mato Jajalo beim | |
1:0 (20.) und mit seinem vierten Saisontor als Vollstrecker zum 2:0 (63.). | |
"Es war das Ziel, nach dem Derby-Sieg nachzulegen. Wir haben jetzt Punkte, | |
stehen einigermaßen gut da und sind auf dem richtigen Weg", kommentierte | |
Podolski nach der geschlossenen Mannschaftsleistung, "wir haben jetzt zwei | |
Siege in Folge, aber wir dürfen uns nicht ausruhen." | |
Die Kölner feierten minutenlang mit dem begeisterten Publikum, die | |
Hoffenheimer haderten dagegen mit sich selbst. "Bei aller Euphorie dürfen | |
wir nicht das Fußballspielen vergessen. Wir haben nicht elf Einzelspieler, | |
sondern wir müssen als Mannschaft auftreten und das haben wir vergessen", | |
schimpfte Keeper Tom Starke. | |
## Starker Podolski | |
Wegen des hohen Verkehrsaufkommens rings um das Stadion hatte die Partie | |
mit zehnminütiger Verzögerung begonnen, im Spiel selbst waren dann die | |
Hoffenheimer meist einen Schritt zu spät dran. Dabei musste Solbakken durch | |
die Verletzungen von Kapitän Pedro Geromel und Neuzugang Ammar Jemal und | |
die Sperre von Miso Brecko seine Viererkette gleich auf zwei Positionen | |
umstellen. Andrezinho verteidigte rechts, Christian Eichner links - im | |
siebten Saisonspiel bereits zum sechsten Mal eine veränderte | |
Defensiv-Formation, aber die war lange arbeitslos. | |
Bis zur 20. Minute neutralisierten sich beide Teams. Die zahlreichen | |
Positionswechsel der ballsichereren Gäste blieben ohne Wirkung, die | |
Angriffsbemühungen der Kölner zunächst ohne Präzision. Die Partie dümpelte | |
vor sich hin, bis Jajalo zum Balleroberer, Vorbereiter und Torschütze in | |
Personalunion wurde. Der Kroate nahm im Mittelfeld Sebastian Rudy den Ball | |
ab, setzte Podolski auf dem linken Flügel ein und dessen Hereingabe in den | |
Rücken der Abwehr veredelte er zum 1:0 (20.). Plötzlich war was los. | |
Angetrieben vom starken Podolski, setzten die Platzherren nach. Bei der TSG | |
stimmte plötzlich die Zuordnung nicht mehr. | |
In der 27. Minute prüfte Podolski Torhüter Starke mit einem | |
20-Meter-Schuss, in der 38. Minute versemmelte Milivoje Novakovic nach | |
schöner Podolski-Vorarbeit aus aussichtsreicher Position. Die hochgelobte | |
Gäste-Offensive fiel dagegen in den ersten 45 Minuten vor allem durch | |
Harmlosigkeit auf. Bis auf einen flatternden Distanz-Knaller von Rudy | |
(31.), bei dem Kölns Keeper Michael Rensing unsicher wirkte, überboten sich | |
Ryan Babel, Firmino und Co. an Zurückhaltung. | |
## Verständnis für Solbakkens System | |
So hatte sich Hoffenheims Coach Holger Stanislawski die Dienstreise vor | |
seinem 42. Geburtstag am Montag nicht vorgestellt. Nichts zu sehen vom | |
Tempofußball, mit dem sein Team immerhin vier der vergangenen fünf Spiele | |
gewonnen hatte und neben den Bayern schon als Mannschaft der Stunde | |
gefeiert wurde. Immer wieder rannten sich die Hoffenheimer in den beiden | |
Viererketten der Kölner fest. Das Team scheint Solbakkens System langsam zu | |
verstehen. | |
Mit Ballbesitzfußball wollten die Kraichgauer nach der Pause die Wende | |
erzwingen, doch der 1. FC Köln hielt mit überzeugendem Zweikampfverhalten | |
dagegen und nutzte geschickt die sich jetzt bietenden Räume. Podolski war | |
an nahezu jeder gefährlichen Aktion beteiligt. | |
In der 52. Minute scheiterte der Nationalspieler noch knapp, zwölf Minuten | |
später verwertete der 26-Jährige ein Zuspiel von Eichner zum verdienten | |
2:0. Bei den überraschend harmlosen Hoffenheimern blieb auch danach bis auf | |
Babels Kopfball (87.) aufs Netz vieles Stückwerk. Zuletzt hatten sie am 2. | |
April 2011 in der Liga kein Tor geschossen. | |
25 Sep 2011 | |
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