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# taz.de -- Verstorbener Preisträger: Steinman bekommt Nobelpreis posthum
> Drei Forscher erhalten den Nobelpreis für Medizin: Bruce Beutler, Jules
> Hoffmann und Ralph Steinman. Letzterer jedoch ist vor einigen Tagen
> verstorben.
Bild: Kleine Medaille, viel Prestige: Drei Forscher bekommen den Nobelpreis fü…
STOCKHOLM dpa | Das gab es noch nie: In diesem Jahr wird der Nobelpreis für
Medizin zum ersten Mal posthum verliehen. An den Kanadier Ralph Steinman.
Das gab die Nobelpreisstiftung am Montagabend bekannt.
Der Wissenschaftler hatte zusammen mit den Immunforschern Bruce Beutler
(USA) und Jules Hoffmann (Frankreich) den Nobelpreis bekommen - war aber
wenige Tage vor Bekanntgabe verstorben. Laut der Statuten kann der Preis
nicht posthum verliehen werden, die Nobelpreisstiftung machte dieses Mal
eine Ausnahme.
Die drei Wissenschaftler bekommen den Nobelpreis, weil sie
Schlüsselprinzipien des Immunsystems aufgeklärt haben. Das sei wichtig, um
Therapien gegen Infektionskrankheiten wie Aids sowie gegen Krebs und
Entzündungen zu entwickeln, teilte das Karolinska-Institut am Montag in
Stockholm mit. "Die diesjährigen Nobelpreisträger haben unser Verständnis
vom Immunsystem revolutioniert."
Das Auswahlkommittee leistete sich jedoch einen Fauxpas: Der Immunforscher
Steinman ist seit einigen Tagen tot. Er verstarb am 30. September an den
Folgen einer Krebserkrankung. Das allerdings gab die Sprecherin des
Karolinska-Instituts in Stockholm erst Stunden später bekannt - nachdem die
Namen der drei Preisträger bereits verkündet worden waren. Die Stiftung
wusste drei Tage lang nicht, dass Steinman nicht mehr lebte.
Beutler und Hoffmann bekommen eine Hälfte des Preisgelds für Arbeiten zur
Aktivierung des angeborenen Abwehrsystems. Steinman entdeckte und
erforschte Zellen, die das im Laufe des Lebens erworbene Immunsystem
aktivieren.
Beutler wurde 1957 in Chicago geboren, seit kurzem arbeitet er an der
Universität Texas in Dallas. Jules A. Hofmann kam 1941 in Luxemburg zur
Welt, hat aber inzwischen die französische Staatsbürgerschaft. Er soll sich
zurzeit auf einem Kolloqium in China aufhalten. Er war auch an der
Universität Marburg tätig. Steinman wurde 1943 in Montreal geboren.
Die höchste Auszeichnung für Mediziner ist mit umgerechnet 1,1 Millionen
Euro (10 Millionen Schwedischen Kronen) dotiert.
Im vergangenen Jahr war der Brite Robert Edwards mit dem Preis
ausgezeichnet worden. Er hatte ihn für die Entwicklung der künstlichen
Befruchtung erhalten.
Am Dienstag und Mittwoch werden die Träger des Physik- und des
Chemie-Nobelpreises benannt. Die feierliche Überreichung findet
traditionsgemäß am 10. Dezember statt, dem Todestag des Preisstifters
Alfred Nobel.
3 Oct 2011
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