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# taz.de -- Anschläge auf Berliner Bahnen: CDU-Politiker wittert "Linksterrori…
> Die vereitelten Brandanschläge in Berlin seien "Linksterrorismus" meint
> der niedersächsische Innenminister Schünemann (CDU). Grüne warnen davor
> die Anschläge politisch zu überhöhen.
Bild: Fund am späten Abend: Polizisten entfernen die gefundenen Brandsätze in…
BERLIN dpa | Nach den versuchten Brandanschlägen auf Bahnanlagen in Berlin
ist eine politische Debatte über die Gefahr durch linksextremistische
Gewalttäter entbrannt. Der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann
(CDU) warnte vor einem neuen Linksterrorismus. Politiker der Grünen und der
Linkspartei wandten sich gegen übereilte Schlüsse.
Mit mehreren Brandanschlägen haben vermutlich Linksextremisten versucht,
wichtige Verkehrsverbindungen in die Hauptstadt lahmzulegen.
Bahnmitarbeiter entdeckten auch am Montag und Dienstag mehrere Brandsätze
an Gleisen in der Nähe des Berliner Hauptbahnhofs. Am Abend wurden drei
weitere Brandsätze auf Gleisen der S-Bahn im Nordosten von Berlin entdeckt.
Gleichzeitig tauchte ein Bekennerschreiben auf, in der eine linke Gruppe
gegen den Bundeswehreinsatz in Afghanistan protestiert.
Schünemann sagte der Neuen Osnabrücker Zeitung: "Der Linksextremismus
eskaliert zum Linksterrorismus." Die jüngsten Anschlagversuche auf
Bahnanlagen seien keine Zufallstaten mehr. "Das ist eine weitere
Verschärfung im Rahmen einer ganzen Kette linksextremistischer Anschläge."
Schünemann erinnerte an die in den 1970er Jahren aktiven Revolutionären
Zellen: "Der Weg von Brandanschlägen zu gezielten Mordanschlägen ist nicht
weit."
## Vergleiche mit der RAF "neben der Sache"
Der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen, Volker Beck, verurteilte
in der Neuen Osnabrücker Zeitung die Angriffe auf die Bahn "auf das
Schärfste". Er warnte aber davor, die Täter in der öffentlichen Debatte
politisch zu überhöhen. "Ich sehe weder Hinweise auf eine verfestigte
Organisationsstruktur noch auf einen ideologischen Unterbau." Vor diesem
Hintergrund lägen Warnungen vor einem neuen Linksterrorismus und Vergleiche
mit der Rote Armee Fraktion (RAF) neben der Sache.
Der Innenexperte der Linksfraktion im Bundestag, Jan Korte, sagte der
Süddeutschen Zeitung: "Gewalt, egal wo her sie kommt, ist nicht zu
akzeptieren." Falsch seien jetzt aber reflexhafte Schuldzuweisungen.
12 Oct 2011
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