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# taz.de -- Kommentar US-Intervention in Uganda: Brutal, aber erfolgversprechend
> US-Truppen in den Dschungel zu entsenden stellt eine neue Qualität des
> Engagements in Afrika dar. Es könnte den Anfang vom Ende der brutalen
> LRA-Rebellen bedeuten.
Bild: In Lira musste die Vorführung von „Kony 2012“ abgebrochen werden, al…
US-Truppen in den Dschungel zu entsenden stellt eine neue Qualität des
amerikanischen Engagements in Afrika dar. Es könnte den Anfang vom Ende der
LRA bedeuten - einer der brutalsten Rebellengruppen des Kontinents. Diese
Miliz lässt sich nur ausschalten, wenn ihr Anführer Joseph Kony gefasst
wird. Er ist nicht nur der Oberkommandierende, sondern auch der spirituelle
Führer seiner Kindersoldaten. Er ist so etwas wie der Osama bin Laden
Afrikas.
Obamas Initiative gegen die LRA ist keine Kopfgeburt des Pentagons, auch
wenn man vermuten könnte, die USA hätten es auf Ugandas Ölvorkommen
abgesehen. Es ist die Folge erfolgreicher Lobbyarbeit amerikanischer
Menschenrechtsgruppen und Hollywoodstars wie Ben Affleck und Mia Farrow.
Das ließ auch Politiker hellhörig werden. Zudem passt Kony ins Feindbild,
denn er ist einer der unbestreitbaren "Bösewichte" Afrikas. Und Ugandas
Dschungel ist, anders als etwa Somalia, nicht allzu gefährliches Terrain.
Die Kampfkraft der LRA ist schwach, und das Risiko, dass US-Soldaten
umkommen, daher insgesamt eher gering.
Dass sich die US-Truppen nicht aktiv am Kampf beteiligen werden, ist
Augenwischerei. Sie kommen in voller Kampfmontur, und es ist schwer
vorstellbar, dass sich US-Elitesoldaten im Gebüsch verstecken und
ugandische Soldaten vorschicken, wenn sich die Gelegenheit bietet, Kony
gefangen zu nehmen oder zu töten.
Sowohl dem angeschlagenen Obama als auch dem noch viel stärker
angeschlagenen ugandischen Präsidenten Yoweri Museveni würde die
Ausschaltung Konys politischen Auftrieb verschaffen. Und wer den finalen
Schlag letztlich ausführt, das erfährt ja sowieso niemand. Siehe die Tötung
von Osama bin Laden.
16 Oct 2011
## AUTOREN
Simone Schlindwein
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