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# taz.de -- Satellit über Golf von Bengalen abgestürzt: Raumsonde Rosats letz…
> Der unkontrollierte Absturz des Forschungssatelliten Rosat hat keinen
> Schaden angerichtet. Die Trümmer sind womöglich über dem Golf von
> Bengalen ins Meer gestürzt.
Bild: Schicker Weltraumschrott: Rosat in einer Computersimulation.
KÖLN afp/dpa | Die Absturzstelle des ausgedienten Satelliten Rosat ist
gefunden. Der deutsche Röntgensatellit sei über dem Golf von Bengalen in
die Erdatmosphäre eingetaucht, teilte das Deutsche Zentrum für Luft- und
Raumfahrt (DLR) am Dienstag in Köln mit. Nach Auswertung von Daten
insbesondere aus den USA fand der Eintritt über dem Meer zwischen Indien
und Thailand am Sonntagmorgen um 3.50 Uhr statt. Ob Teile des 2,5 Tonnen
schweren Satelliten die Erdoberfläche erreicht haben, sei nicht bekannt.
Ein Großteil des Satelliten könnte verglüht sein.
"Uns haben seit Sonntagmorgen keine Meldungen erreicht, dass es Sichtungen
möglicher Trümmerteile über Land gegeben hat", sagte DLR-Sprecher Andreas
Schütz. Im Vorfeld des Absturzes hatten Experten die Einschätzung geäußert,
dass womöglich nur ein Teil des Satelliten beim Eintritt in die Atmosphäre
durch Reibungshitze verglühen werde. Rund 30 Einzelteile mit einer
Gesamtmasse von 1,7 Tonnen, darunter ein großer Brocken von allein 1,6
Tonnen Masse, könnten nun mit mehr als 400 Kilometern pro Stunde ins Meer
gestürzt sein. Da die Flugbahn von Rosat auch über Deutschland verlief,
wurde auch ein Absturz über der Bundesrepublik nicht grundsätzlich
ausgeschlossen. Allerdings wurde die Wahrscheinlichkeit dafür als sehr
gering eingestuft.
Rosat war am 1. Juni 1990 ins Weltall gestartet, um den Himmel mit einem
Teleskop auf Quellen von Röntgenstrahlen abzusuchen. Von der Erde aus ist
dies nicht möglich, da die Erdatmosphäre Röntgenstrahlen absorbiert. Der
Satellit lieferte 1990 das erste Röntgenbild vom Mond, schickte Aufnahmen
der Andromeda-Galaxie zur Erde und fing erstmals Röntgenstrahlen von
Kometen ein. Dabei wurden etwa 80.000 kosmische Röntgenquellen registriert,
außerdem 6.000 Quellen im extremen Ultraviolettbereich. Während seiner
Mission hatte Rosat die Erde zunächst auf einer elliptischen Umlaufbahn in
585 bis 565 Kilometern Höhe umrundet. Seit dem Missionsende 1999 verlor der
Röntgensatellit aber durch Reibung kontinuierlich an Höhe, bis er am
Sonntagmorgen wieder in die Erdatmosphäre eintauchte. Der Absturz konnte
nicht gesteuert werden, weil der Satellit kein Triebwerk an Bord hatte.
Der DLR-Vorstandsvorsitzende Johann-Dietrich Wörner erklärte, mit dem
Wiedereintritt von Rosat in die Erdatmosphäre habe "eine der
erfolgreichsten wissenschaftlichen Raumfahrtmissionen Deutschlands ihren
endgültigen Abschluss" gefunden. "Der Einsatz aller Beteiligten im DLR und
unserer nationalen und internationalen Partner war mustergültig",
unterstrich Wörner in Köln. Die US-deutsch-britische Mission gilt unter
Wissenschaftlern als großer Erfolg. Der Satellit registrierte bei seinem
knapp neunjährigen Einsatz im All rund 80.000 kosmische Röntgenquellen.
Mehr als 4.000 Wissenschaftler aus 24 Ländern waren an Messungen beteiligt.
25 Oct 2011
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