Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- US-Studie zum Softdrinkkonsum: Wer Cola trinkt, schlägt eher zu
> Jugendliche, die große Mengen zuckerhaltige Brause trinken, sind häufiger
> in gewalttätige Auseinandersetzungen verwickelt. Ob der Softdrinkkonsum
> die Ursache ist, lassen die Forscher offen.
Bild: Lecker, anregend und nahrhaft: Softdrinks aus der Dose.
PARIS afp | Jugendliche mit einem hohen Konsum von Softdrinks sind einer
neuen Studie zufolge häufiger in Gewalttaten verwickelt. Diesen
Zusammenhang stellten US-Wissenschaftler einer am Dienstag veröffentlichten
Untersuchung dar.
Demnach waren junge Leute in der Innenstadt von Boston, die mehr als fünf
Dosen kohlensäure- und zuckerhaltiger Erfrischungsgetränke pro Woche
tranken, zwischen neun und 15 Prozent häufiger in gewalttätige Vorfälle
verwickelt als ihre Altersgenossen, die weniger davon konsumierten. Nach
Ansicht der Wissenschaftler muss nun noch genauer untersucht werden, ob der
Konsum der Softdrinks das gewalttätige Verhalten auslöst.
David Hemenway, Professor an der Gesundheitsfakultät der
Harvard-Universität, sprach von einer "engen Verbindung" zwischen dem
Konsum der Softdrinks und der Gewalttätigkeit der Jugendlichen - "nicht nur
ihresgleichen gegenüber, sondern auch gegenüber Beziehungspartnern und
Geschwistern". Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur afp sagte er: "Es war
erschreckend für uns, als wir feststellten, wie klar die Verbindung war."
Die Wissenschaftler verweisen auf frühere Studien, die einen ähnlichen
Zusammenhang zwischen dem Konsum von Alkohol oder Tabak und gewalttätigem
Verhalten gefunden hatten. Mehrere Studien hatten zudem schon vorher eine
Verbindung zwischen einem sehr hohen Zuckerkonsum und Problemen im
Sozialverhalten hergestellt.
Hemenway hob allerdings hervor, dass der Konsum von zuckerhaltigen
Erfrischungsgetränken möglicherweise nur ein Anzeichen sei für
gewalttätiges Verhalten, für das es aber ganz andere Ursachen gebe.
## 1878 Schüler befragt
Für die neue Studie wurden 1878 Schüler an staatlichen Schulen im Alter
zwischen 14 und 18 Jahren im Bostoner Innenstadtbereich befragt. In dem
Gebiet ist die Kriminalitätsrate deutlich höher als in den reicheren
Vorstädten. Die Mehrzahl der Befragten waren lateinamerikanischer
Abstammung oder Schwarze. Nur wenige waren Asiaten oder Weiße.
Die Jugendlichen wurden nach ihrem Konsum von kohlensäurehaltigen
Erfrischungsgetränken, die nicht als Diät-Trunk verkauft wurden, gefragt.
Außerdem beantworteten sie, ob sie Alkohol tranken, rauchten, eine Waffe
trugen und gewaltätig geworden waren. Weitere Fragen sollten den familiären
Hintergrund der Jugendlich beleuchten.
Bei den Jugendlichen, die keine oder nur eine Dose Softdrink pro Woche
konsumiert hatten, trugen 23 Prozent eine Pistole oder ein Messer; 15
Prozent gaben gewalttätiges Verhalten gegenüber ihren Partnern zu und 35
Prozent waren gegenüber Gleichaltrigen schon gewalttätig geworden.
Deutlich höher war dieser Wert aber bei denjenigen, die 14 Dosen
Erfrischungsgetränk pro Woche tranken: 43 Prozent trugen eine Waffe, 27
Prozent waren ihrem Partner gegenüber gewalttätig geworden und sogar 58
Prozent gegenüber Gleichaltrigen. Insgesamt stieg die Gewalttätigkeit bei
erhöhtem Konsum zuckerhaltiger Erfrischungsgetränke um neun bis 15 Prozent,
wobei Faktoren wie die Herkunft bereits mit berücksichtigt wurden.
26 Oct 2011
## ARTIKEL ZUM THEMA
Gütesiegel für Regioprodukte: Frisch, sparsam, gelogen
Verbraucherministerin Aigner (CSU) weigert sich Regioprodukte, die gar
nicht regional sind, zu verbieten. Stattdessen will sie ein neues Label für
echte Regioware.
Neurologische Schädigungen: Umweltchemikalien bleiben toxisch
Die gesundheitliche Belastung durch Umweltgifte hat zwar insgesamt
abgenommen. Doch eine Entwarnung kann es nicht geben – insbesondere nicht
für Kinder.
Spekulation mit Nahrungsmitteln: Foodwatch fordert Verbot
Banken, Versicherungen und Fonds machen sich laut Foodwatch mitschuldig an
Hungersnöten. Nun soll die Politik sogenannte Warentermingeschäfte
einschränken.
Streit der Woche: "Ich bin für die Fettsteuer"
Dänemark erhebt als erstes Land weltweit eine Fettsteuer, damit die Bürger
sich gesünder ernähren und länger leben. Auch in Deutschland wird das
gefordert.
Studie der Umweltorganisation WWF: Fremdes Land für deutsches Fleisch
Um seinen Fleischkonsum zu decken, braucht Deutschland eine Fläche so groß
wie Österreich. Ein großer Teil des Futters wird im Ausland angebaut, dafür
werden Wälder gerodet.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.