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# taz.de -- Hochwasser in Thailand: Bangkok von riesigen Seen umgeben
> Tausende Menschen in Bangkok sind der Aufforderung der Regierung gefolgt
> und haben ihr Zuhause verlassen. Sieben Bezirke sind bereits überflutet.
Bild: Bangkok: Es ist das heftigste Hochwasser in Thailand seit 50 Jahren.
BANGKOK dapd | Im hochwassergeplagten Bangkok haben sich tausende Menschen
einer neuen Aufforderung der Regierung zur Evakuierung gefügt. Mit
Bambusflößen und auf Militärlastwagen machten sich die Bewohner von sieben
überfluteten Bezirken der thailändischen Hauptstadt am Donnerstag auf den
Weg.
Der größte Teil der Neun-Millionen-Metropole ist vom Hochwasser bisher
allerdings nicht direkt betroffen. Dort blieben die meisten Menschen weiter
in ihren Häusern, um ihr Hab und Gut zu schützen.
Von dem heftigsten Hochwasser in Thailand seit einem halben Jahrhundert ist
insgesamt etwa ein Drittel des Landes betroffen. Es bewegt sich derzeit
langsam südwärts in Richtung Küste. Bangkok liegt genau dazwischen und ist
bereits von riesigen Seen umgeben.
Die thailändische Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra räumte
unterdessen ein, dass ihre Regierung mit der Situation überfordert sei.
"Was wir heute tun, ist den Kräften der Natur zu widerstehen", sagte sie
vor Journalisten. Die Wassermassen, die auf Bangkok zukämen, seien so
umfassend, dass "wir nicht alles beherrschen können".
In den nördlichen Vororten von Bangkok haben sich viele Straßen bereits in
Kanäle verwandelt. Auf einer wichtigen Ost-West-Achse ließ die Polizei alle
kleineren Fahrzeuge umdrehen, weil die Passage zu gefährlich geworden war.
Im Internet wurden Anleitungen zum richtigen Stapeln von Sandsäcken
veröffentlicht. Viele Hauptstädter sicherten ihre Häuser notdürftig mit
Steinen, Gipsplatten und Plastikplanen. In einigen Supermärkten brach der
Nachschub an Lebensmitteln ab. Insgesamt schien die Versorgung der Stadt
mit Nahrung aber noch ausreichend - tausende von Restaurants und Garküchen
arbeiteten mit voller Kraft weiter.
Viele Einwohner der Stadt zeigten sich trotz der Zuspitzung der Lage auch
am Donnerstag entschlossen, in ihren Häusern auszuharren. "Mein Vater will
auf jeden Fall hierbleiben, um die Kontrolle zu behalten. Sogar, wenn der
Strom ausfällt", sagte die 30-jährige Nuntraporn Khorcharoen, deren Haus an
den stark überschwemmten Stadtteil Bang Phlat angrenzt.
Auch am Großen Palast, der zu den wichtigsten Touristenattraktion der Stadt
zählt, stand das Wasser knöcheltief. Dort, wo einst die thailändischen
Könige lebten, lief der Besucherverkehr dennoch weiter. "Wir haben uns ein
bisschen Sorgen gemacht, als wir die Sandsäcke im Hotel sahen", sagte die
amerikanische Touristin Kathy Kiernan am Donnerstag bei einem Rundgang
durch den Palast. Als erste ausländische Regierung riet die britische
allerdings bereits von allen nicht notwendigen Reisen nach Thailand ab.
27 Oct 2011
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