# taz.de -- Hamburger SV kann nicht gewinnen: Heimfluch an der Elbe geht weiter | |
> Nach dem Unentschieden gegen Kaiserslautern steckt der HSV weiter in der | |
> Abstiegszone. Schuld daran war auch eine frühe Rote Karte für Verteidiger | |
> Rajkovic. | |
Bild: Anklagender Fingerzeig: Slobodan Rajkovic flog nach einem Ellbogencheck g… | |
HAMBURG dpa | Auch mit Hoffnungsträger Thorsten Fink kann der Hamburger SV | |
seinen Heimfluch nicht ablegen. Die Hanseaten kamen im Kellerduell der | |
Fußball-Bundesliga gegen den 1. FC Kaiserslautern nicht über ein 1:1 (0:1) | |
hinaus und blieben damit im zehnten Heimspiel in Serie sieglos. | |
Pierre de Wit traf am Sonntag in der 38. Minute zur Lauterer Führung, Paolo | |
Guerrero (65.) erzielte den Ausgleich für die Hamburger. Nach Platzverweis | |
für Slobodan Rajkovic spielten die Gastgeber vor 55 348 Zuschauern fast 70 | |
Minuten nur mit zehn Mann. | |
Kurz nach dem Schlusspfiff hatte sich HSV-Sportchef Frank Arnesen noch | |
nicht beruhigt. "Wir haben gegen 13 Menschen gespielt, gegen Kaiserslautern | |
und die Schiedsrichter. Ich bin sehr enttäuscht über die Schiedsrichter", | |
sagte er erbost. "Kein Mensch hier hat gesehen, dass es Handspiel war." | |
Auch den Platzverweis hielt Arnesen für unberechtigt. | |
Der HSV verbesserte sich mit 9 Zählern vor dem kommenden schweren Programm | |
auf Relegationsplatz 16, Kaiserslautern (12 Punkte) kletterte auf Rang | |
zwölf. Einen Tag nach seinem 44. Geburtstag bekam der in der Bundesliga | |
weiter sieglose HSV-Trainer Fink auf dem Platz keine Geschenke: Neben der | |
frühen Unterzahl wurde zudem ein weiterer Treffer Guerreros wegen | |
Handspiels nicht anerkannt. Die Negativserien beider Teams hielten: Hamburg | |
ist nun 225 Tage zu Hause sieglos, Lautern hat seit zehn Jahren nicht mehr | |
an der Elbe gewonnen. | |
Im Vergleich zum in der Verlängerung mühsam erkämpften Pokalsieg in Trier | |
hatte Fink seine Anfangself auf sechs Positionen umgestellt. Für den | |
verletzten Mladen Petric (Muskelfaserriss) spielte der Schwede Marcus Berg | |
im Sturm neben Paolo Guerrero. Lautern brachte anstelle von Itay Shechter | |
als einzige Spitze Dorge Rostand Kouemaha. | |
Hamburg erarbeitete sich in der Anfangsphase ein spielerisches Übergewicht, | |
die Gäste aber hatten die Torchancen. De Wit schoss am Tor vorbei, kurz | |
später war HSV-Schlussmann Jaroslav Drobny gegen Florian Dick und Kouemaha | |
gleich doppelt gefordert. | |
Nach einem Zweikampf an der Außenlinie mussten die Gastgeber nach gut 20 | |
Minuten in Unterzahl spielen: Slobodan Rajkovic traf mit seinem Ellenbogen | |
Christian Tiffert im Gesicht. Der Lauterer Kapitän wurde mit einer stark | |
blutenden Platzwunde minutenlang am Spielfeldrand genäht, Schiedsrichter | |
Markus Schmidt (Stuttgart) zögerte nicht und zeigte trotz Proteste der | |
Hanseaten Rot. "Man kann die Rote Karte schon geben", gab der verletzte Ivo | |
Ilicevic nach Studium der TV-Zeitlupe zu. | |
## Keine Ordnung in der HSV-Abwehr | |
Fink reagierte, schickte Heiko Westermann vom Mittelfeld in die | |
Innenverteidigung, Berg wurde gegen Dennis Diekmeier ausgewechselt. Marcell | |
Jansen hätte mit einem Gewaltschuss ans Lattenkreuz kurz darauf beinahe den | |
Ausgleich erzielt, doch der Ball überquerte die Torlinie erkennbar nicht. | |
Die Umstellungen brachten keine Ordnung in die HSV-Abwehr. Konstantinos | |
Fortounis konnte ungehindert auf de Wit zurückpassen, der sein erstes Tor | |
für die "Roten Teufel" erzielte. Den Reflexen des hellwachen Drobny war es | |
zu verdanken, dass es vor der Pause nicht schon 0:2 aus Sicht des HSV | |
stand. | |
Der vermeintliche Ausgleich durch Guerrero (58.) wurde wegen Handspiels des | |
Peruaners zu Recht abgepfiffen, doch sieben Minuten später erzielte der | |
Stürmer per Kopf den Ausgleich. Lautern hatte seine spielerische Linie in | |
der zweiten Hälfte verloren. Die hektische Schlussphase bot immer weniger | |
Niveau, die Begegnung hatte keinen Sieger verdient. Tiffert verfehlte in | |
der Nachspielzeit das Hamburger Tor nur knapp. | |
30 Oct 2011 | |
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