| # taz.de -- Protest gegen Rot-Schwarz: CDU treibt Bürger auf die Straße | |
| > Eine Initiative sammelt Unterschriften gegen eine rot-schwarze | |
| > Landesregierung. Sie hofft auf UnterstützerInnen sogar aus der SPD. | |
| Bild: Die Maske des widerständigen Bürgers (aus dem Film V wie Vendetta): Die… | |
| Nun regt sich doch noch Widerstand gegen die drohende Koalition von SPD und | |
| CDU. Die Initiative Berlin-geht-anders sammelt Unterschriften gegen eine | |
| Regierungsbeteiligung der Union. "Wir wollen die Wut vieler Berliner, die | |
| links gewählt haben, über diese Koalition zum Ausdruck bringen", sagte Sven | |
| Selbert, Sprecher der Initiative, zur taz. Am heutigen Donnerstag ab 10 Uhr | |
| wirbt die Initiative vor dem Roten Rathaus mit dem Slogan "Berlin ist keine | |
| Bananenrepublik" um Unterzeichner. Bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus am 18. | |
| September hatten tendenziell linke Parteien rund 70 Prozent der Stimmen | |
| erhalten. Doch die Koalitionsverhandlungen zwischen Rot und Grün waren | |
| schnell gescheitert. | |
| Die Initiative habe sich aus Diskussionen in seinem Freundeskreis | |
| entwickelt, berichtet Selbert, 32-jähriger Doktorand der Biologie. Die | |
| Gruppe sei keiner Partei oder Organisation zuzuordnen. "Uns vereint die | |
| Ablehnung der CDU-Politik", betont Selbert. Über E-Mail und Facebook habe | |
| ihr offener Brief seit dem 20. Oktober etwa 1.000 Unterstützer gefunden. | |
| Die meisten davon seien auf [1][www.petitiononline.de] zusammengekommen, | |
| einige auch auf der Straße. | |
| Die Initiative ist mit ihrer Empörung nicht allein. Schon vor Wochen hatte | |
| sich bei Facebook die Gruppe "Rot-Schwarz ist nicht mein Senat" gegründet, | |
| angeblich von enttäuschten SPD-Mitgliedern. Allerdings ist die Gruppe wenig | |
| aktiv, der letzte Eintrag stammt vom 27. Oktober. Auf eine Anfrage erhielt | |
| die taz keine Antwort. "Wir haben Kontakt aufgenommen, dabei ist der | |
| Eindruck entstanden, dass die Betreiber nicht offen sprechen wollen", | |
| berichtet Selbert. | |
| Hilfe von anderen Organisationen bekommt Berlin-geht-anders bisher nicht. | |
| Tilmann Heuser, Geschäftsführer des Bundes für Umwelt und Naturschutz | |
| (BUND) Berlin, hält den offenen Brief für nicht unterstützenswert. Der BUND | |
| sei überparteilich und man müsse erst abwarten, wie die konkrete Politik | |
| von Rot-Schwarz aussehe. | |
| Offiziell nennt die Initiative ihren Protest eine Petition. Allerdings will | |
| man diese nicht an das Abgeordnetenhaus weiterleiten, so Selbert. Das wäre | |
| zu aufwändig. "Unser Anliegen ist es, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit | |
| und der Politiker auf die weit verbreitete Frustration über diese Koalition | |
| zu lenken." Eventuell, so hofft Selbert, könne man sogar einige | |
| SPD-Abgeordneten dazu bringen, Klaus Wowereit bei der Wahl des Regierenden | |
| Bürgermeisters die Stimme zu verweigern. Für den Fall eines Scheiterns der | |
| Initiative hat Selbert einen Plan B: "Wenn Rot-Schwarz kommt, engagieren | |
| wir uns eben woanders." | |
| 2 Nov 2011 | |
| ## LINKS | |
| [1] http://bit.ly/berlin-geht-anders | |
| ## AUTOREN | |
| Marlen Kess | |
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