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# taz.de -- Kommentar Irans Atomanlagen: Macht Israel jetzt Ernst?
> Meldungen aus Washington und London lassen die Sorge berechtigt
> erscheinen, dass Israel seine Pläne für einen Angriff auf iranische
> Atomanlagen bald realisieren könnte.
Bild: Üben kann man ja mal: Israelische Testrakete.
Es ist seit Langem bekannt, dass Israel Pläne für einen Angriff auf
iranische Atomanlagen in der Schublade hat. Nicht selten hat die Regierung
in Tel Aviv Nachrichten über einen bevorstehenden Militärschlag verbreiten
lassen, um Teheran zu drohen. Und auch Iran sparte nicht mit verbalen
Attacken.
Die psychologische Kriegsführung zwischen den beiden Staaten dauert schon
seit Jahren. Und immer wieder konnte man feststellen, dass der Konflikt von
der jeweiligen Seite vor allem dann wieder thematisiert wurde, wenn es um
Ablenkung von eigenen, internen Problemen ging. Kann man sich also auch
jetzt getrost darauf verlassen, dass die jüngsten Meldungen über eine
anstehende israelische Militäraktion nur ein weiteres Ablenkungsmanöver
darstellen?
Israel steht zurzeit vor gewaltigen Problemen. Das Land befindet sich in
der Defensive wie noch nie. Selbst engste Verbündete scheinen die
gefährlichen Alleingänge Tel Avivs nicht mehr dulden zu wollen.
Oder? Vor drei Wochen wurde in Washington eine neue Drohkulisse gegen den
Iran aufgebaut. Obwohl die Beweise höchst lückenhaft waren, wurden
Nachrichten über ein angeblich von der Teheraner Führung geplantes Attentat
auf den saudischen Botschafter in den USA medial so aufgebauscht, dass man
dahinter eine bewusste Eskalation der vorhandenen Konflikte vermuten
konnte.
US-Militärs gaben bekannt, dass die Präsenz amerikanischer Streitkräfte im
Persischen Golf erheblich verstärkt werde. Auch aus London ist zu hören,
dass Großbritannien sich auf einen militärischen Angriff auf Ziele im Iran
vorbereite. Und für nächste Woche hat die Internationale Atombehörde einen
neuen Bericht über das iranische Atomprogramm angekündigt, der, wie man
hört, weit drastischer als bisher die Gefahr der atomaren Aufrüstung Irans
ausmalen wird.
All dies lässt die Sorge berechtigt erscheinen, dass die Drohungen dieses
Mal doch ernst gemeint sein könnten.
3 Nov 2011
## AUTOREN
Bahman Nirumand
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