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# taz.de -- Sojus-Rakete auf dem Weg zur ISS: Ende der Unglücksserie
> Diesmal klappte der Start einer russischen Sojus-Rakete. An Bord sind
> zwei Russen und ein Amerikaner. Sie sollen bis März 2012 im Weltall
> bleiben.
Bild: Bei Schneegestöber startete die Sojus TMA-22 im Kosmodrom Baikonur.
MOSKAU dapd | Mit zweimonatiger Verzögerung ist eine russische Sojus-Rakete
zur Internationalen Raumstation ISS gestartet. Die Sojus TMA-22 hob wie
geplant am Montagmorgen im Schneegestöber vom Kosmodrom Baikonur in
Kasachstan ab. An Bord waren die zwei russischen Kosmonauten Anton
Schkaplerow und Anatoli Iwanischin sowie Dan Burbank aus den USA. Die
Kapsel soll am Mittwoch an die ISS andocken.
Der geplante Start vor zwei Monaten war verschoben worden, nachdem Ende
August ein unbemanntes Progress-Modul abgestürzt war. Die abgestürzte
Rakete benutzt den gleichen Oberstufentyp wie die Sojus-Rakete.
Die russische Weltraumbehörde hatte nach dem Progress-Absturz alle
Sojus-Raketen überprüfen lassen. Nach dem erfolgreichen Start einer
weiteren Progress-Kapsel gab die Behörde dann grünes Licht für die
ISS-Mission.
Kosmonaut Schkaplerow sagte, die Mannschaft vertraue in die Zuverlässigkeit
ihres Arbeitspferdes Sojus. "Wir machen uns keine Sorgen und vertrauen voll
auf unsere Technologie", teilte er gegenüber Journalisten mit. Seit dem
Ende des US-Space-Shuttle-Programms im vergangenen Juli ist die Sojus
derzeit die einzige Möglichkeit, Menschen an Bord der ISS zu bringen.
Die NASA hatte davor gewarnt, dass die ISS erstmals in ihrer 11-jährigen
Geschichte unbemannt sein könnte, wenn der Sojus-Start nicht gelänge. Für
Mitte November ist die Rückkehr der jetzigen Besatzung mit dem gerade
gestarteten Raumschiff geplant. Hätte der Sojus-Start jetzt nicht geklappt,
wären die drei zurzeit an Bord der ISS befindlichen Astronauten auf ein
Notfallsystem zur Rückkehr angewiesen gewesen.
## Unglücksserie
Die neue Besatzung unter dem Kommando des Amerikaners Burbank wird bis zum
kommenden März im Orbit bleiben. Der 50-jährige Astronaut gilt als
Weltraumveteran und ist bereits zum dritten Mal im All. Für seine 39 und 42
Jahre alten russischen Kollegen ist es der erste Flug in die Erdumlaufbahn.
Das dreiköpfige Team soll im Dezember durch drei weitere Raumfahrer
verstärkt werden und damit wieder die normale ISS-Sollbesatzung von sechs
Forschern stellen.
In der Vergangenheit hatten sich die Pannen in der russischen Raumfahrt
gehäuft und damit die Sicherheit des Raumfahrtprogramms infrage gestellt.
Vor dem Unfall mit dem Progress-Modul hatte Russland bereits drei
Navigationssatelliten bei fehlerhaften Startversuchen verloren.
Zuletzt war die Marsmondmission "Phobos-Grunt" gescheitert. Das unbemannte
Schiff, das Bodenproben vom Marstrabanten Phobos zur Erde bringen sollte,
kam über den Erdorbit nicht hinaus und wird voraussichtlich in einigen
Wochen auf die Erde abstürzen.
14 Nov 2011
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Astronaut
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