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# taz.de -- Polizeiliche Drohgebärden vor Castor-Transport: Einfach mal locker…
> Längst ist es überwiegende Rechtssprechung, dass die von der Polizei wie
> Straftäter behandelten Demonstranten eben keine Straftäter sind.
Bild: Dieser alte Nachttopf kommt an den Komfort polizeilicher Papp-Toiletten u…
Alle Jahre wieder lässt die Polizei vor den Gorlebener Castorfestspielen,
der größten Open-Air-Veranstaltung des Wendlandes, die Muskeln spielen.
Diesmal kündigt sie eine "schroffere" Gangart gegenüber den Protestierern
an und kriminalisiert im vornhinein einen friedlichen, auf gewaltfreie
Blockaden setzenden Anti-Atom-Widerstand.
Dabei ist es längst überwiegende Rechtssprechung, dass die von der Polizei
als Straftäter klassifizierten und so behandelten Demonstranten, eben keine
Straftäter sind. Doch im polizeilichen Konzept zählt allein die
Abschreckung durch Drohgebärden.
Dafür wird dann auch in Kauf genommen, dass Hundertschaften von
Einsatzkräten mit Ingewahrsamnahmen und deren Protokollierung und Dutzende
von Richtern mit Bagatellverfahren sinnfrei beschäftigt werden.
Im Fukushima-Jahr ist man geneigt, der Polizei zuzurufen: Locker bleiben!
Die Schlacht um das Atom ist in Deutschland geschlagen, eine atomfreie
Energieversorgung in Sicht. Da machen Kriegsspiele auf beiden Seiten wenig
Sinn.
Auch die Anti-Atombewegung sollte, trotz Restlaufzeit und ungelöster
Endlagerfrage, das Gorlebener Ritual nutzen, ihren Teilerfolg zu feiern und
nicht auf Castor komm raus den Konflikt zu suchen. Blockieren und
"schottern" - das Entfernen von Steinen aus dem Gleisbett - gehört freilich
zum Ritual. Hier sollte die Polizei mit Augenmaß und nicht mit Muskelspiel
reagieren.
16 Nov 2011
## AUTOREN
Marco Carini
## TAGS
Schwerpunkt Atomkraft
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Castor-Transport ins Wendland: "Shit-Boxes" für die Polizei
Das Fehlen von Klos war beim letzten Castor-Transport ein großes Problem
für die Beamten. Damit es diesmal nicht zu unschönen Szenen kommt, sollen
Wurfzelte mit Papp-Toiletten Abhilfe schaffen.
Infrastruktur der Castorgegner: Anwalts-Notdienst und heißer Tee
Küchen, Zeltlager, "Castor-TV" und eine eigene Zeitung. Die Aktivisten
haben sich im Wendland bestens auf die Proteste gegen die Castortransporte
vorbereitet.
Anti-Atom-Aktionen: Schroff gegen Schotterer
Polizei und Gegner rechnen beim kommenden Castortransport mit weniger
Protest. Inzwischen sind die Ermittlungen wegen der Protesten von 2010 fast
zur Hälfte eingestellt.
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